Entschädigung nach Uvalde-Amoklauf Betroffene fordern 27 Milliarden Dollar
Rund sieben Monate nach dem tödlichen Schusswaffenangriff im texanischen Uvalde strengen Betroffene eine Sammelklage an. Sie machen Polizei und Kommune verantwortlich - und fordern Schadensersatz in Milliardenhöhe.
Betroffene des Schusswaffenangriffs in einer Grundschule in Uvalde im US-Bundesstaat Texas haben eine Sammelklage gegen Polizei, Stadt und andere Behördenvertreter angestrengt. Wie einer Meldung der Nachrichtenagentur AP zufolge aus Gerichtsdokumenten hervorgeht, fordern sie eine Entschädigung in Höhe von 27 Milliarden Dollar. Die Klage sei am Dienstag beim Bundesgericht in Austin eingereicht worden.
Der Schütze sei demnach damals nicht schnell genug gestoppt worden. Die Polizei habe mehr als eine Stunde gewartet, bevor sie den Angreifer in einem Klassenzimmer konfrontiert habe. Überlebende der Schießerei vom 24. Mai hätten "emotionale oder psychologische Schäden infolge des Verhaltens und der Unterlassungen der Angeklagten an diesem Tag" erlitten.
"Funktionsstörung der Behörden"
Unter denjenigen, die die Klage eingereicht haben, sollen neben Schulpersonal auch Vertreter von Minderjährigen sein, die an der Schule anwesend waren, als ein Schütze das Gelände stürmte und 19 Kinder und zwei Lehrerinnen tötete.
Anstatt dem vorherigen Training zu folgen, wie ein aktiver Schütze zu stoppen sei, "fiel das Verhalten (...) weit hinter ihren Pflichtstandards zurück", heißt es den Angaben zufolge in der Klage. Es sei von "erschöpfend quälenden 77 Minuten" die Rede, von Unentschlossenheit sowie einer "Funktionsstörung" der Strafverfolgungsbehörden. Beamte der Stadt Uvalde gaben demnach an, dass ihnen die Unterlagen bis Freitag nicht zugestellt worden seien.
Separate Klage gegen Waffenfirma
Anfang dieser Woche reichte zudem die Mutter eines bei der Schießerei getöteten Kindes eine weitere Bundesklage gegen mehrere der auch in der angestrebten Sammelklage genannten Personen und Organisationen ein.
Eine Gruppe der Überlebenden verklagte den Angaben zufolge auch Daniel Defense, die Firma, die die vom Schützen verwendete Waffe herstellte - sowie das Geschäft, in dem er die Waffe gekauft hatte. In dieser separaten Klage wird ein Schadensersatz in Höhe von 6 Milliarden US-Dollar gefordert.