Karte mit Armenien, Aserbaidschan und Bergkarabach

Friedensabkommen vorbereitet Armenien und Aserbaidschan einigen sich

Stand: 13.03.2025 18:10 Uhr

Der Text ist fertig: Armenien und Aserbaidschan haben sich auf ein Friedensabkommen zur Beendigung ihres jahrzehntelangen Konflikts geeinigt. Allerdings ist nicht sicher, ob wirklich alle offenen Fragen geklärt sind.

Im jahrzehntelangen Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan haben sich die beiden Ex-Sowjetrepubliken auf ein Friedensabkommen geeinigt.

"Der Verhandlungsprozess über den Text des Friedensabkommens mit Armenien ist abgeschlossen", sagte der aserbaidschanische Außenminister Jeyhun Bayramow vor Reportern. Das armenische Außenministerium erklärte, die Vereinbarung sei unterschriftsreif und man sei bereit, über Datum und Ort der Unterzeichnung zu verhandeln.

Angaben beider Seiten zufolge akzeptierte Armenien die Vorschläge Aserbaidschans zu zwei Punkten des Friedensabkommens, für die bislang noch kein Kompromiss gefunden worden war.

Frage territorialer Ansprüche möglicherweise noch offen

Allerdings knüpft Aserbaidschan das Abkommen an eine Bedingung: Armenien müsse eine Verfassungsänderung bezüglich seiner territorialen Ansprüche beschließen. Die armenische Regierung weist zwar zurück, dass solche Vereinbarungen getroffen wurden. Allerdings hatte Ministerpräsident Nikol Paschinjan in den vergangenen Monaten mehrfach zu einer Verfassungsreform aufgerufen.

Jahrzehntelange kriegerische Auseinandersetzungen

Armenien und Aserbaidschan führten in den vergangenen Jahrzehnten zwei Kriege gegeneinander über die Kontrolle der Region Bergkarabach.

2023 brachte Aserbaidschan in einer großangelegten Militäroffensive die mehrheitlich von ethnischen Armeniern bewohnte Region Bergkarabach unter seine Kontrolle. Die seit Jahrzehnten umstrittene Region gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan. Der Militäreinsatz löste die Flucht der mehr als 100.000 armenischen Bewohnerinnen und Bewohnern aus.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk in den Nachrichten am 13. März 2025 um 17:00 Uhr.