Nach Ende der Null-Covid-Politik Chinas Führung feiert "Sieg" über die Pandemie
Der Ausstieg Chinas aus der Null-Covid-Politik im Dezember kam überraschend, die Infektions- und Todeszahlen schnellten daraufhin nach oben. Die Staatsführung sieht sich dennoch bestätigt und feiert ihren Kurs.
China habe seit November 2022 einen großen und entscheidenden Sieg erzielt, hieß es nach einem Treffen des Ständigen Ausschusses des Politbüros, dem höchsten Gremium der Kommunistischen Partei. Die Mitteilung wurde auch im Staatsfernsehen vorgelesen: China habe ein Wunder in der Geschichte der Menschheit vollbracht, indem eine bevölkerungsreiche Nation erfolgreich eine Pandemie überstanden habe. Die Covid-19-Todesrate des Landes bleibe die niedrigste der Welt.
Überlastete Krankenhäuser und Krematorien
Nach fast drei Jahren geschlossenen Grenzen, Kontaktnachverfolgung, Ausgangssperren, Massentests und Reiseverboten hatte die kommunistische Regierung Anfang Dezember ihre strikte Null-Covid-Politik beendet - überraschend und weitgehend unvorbereitet. Die Infektionszahlen stiegen rasant an, im ganzen Land waren Krankenhäuser und Krematorien überlastet. Internationale Beobachter gehen von einer bis anderthalb Millionen Covid-Toten in China aus.
Nach offiziellen Angaben sind in China weniger als 100.000 Menschen an den Folgen von Covid gestorben. Diese Zahl bezieht sich allerdings nur auf Krankenhäuser und lässt offen, wie viele Menschen zuhause gestorben sind.
Inzwischen ist die Welle abgeebbt, das Land ist weitgehend zur Normalität zurückgekehrt. Über die dramatischen Folgen der plötzlichen Lockerung spricht kaum jemand. In der Volksrepublik gibt es keine Meinungs- und Pressefreiheit.