Israelischer Angriff im Libanon Hisbollah bestätigt Tod von Kommandeur Schukr
Die Hisbollah hat den Tod ihres hochrangigen Kommandeurs Schukr bestätigt. Dieser sei am Dienstag bei einem israelischen Drohnenangriff auf Beirut getötet worden, hieß es. Zuvor hatte bereits die Israels Regierung den Tod Schukrs vermeldet.
Nach dem israelischen Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut hat die Hisbollah im Libanon den Tod ihres Militärkommandeurs Fuad Schukr bestätigt. Die proiranische Schiitenmiliz bezeichnete den israelischen Angriff auf Schukr als "sündigen Angriff und schweres Verbrechen". Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah werde sich dazu bei der Beerdigung des Kommandeurs äußern, hieß es. Diese werde am Donnerstag stattfinden.
Bisher hatte sich die Hisbollah mit Reaktionen auf den Angriff vom Dienstagabend weitestgehend bedeckt gehalten. Das israelische Militär hatte allerdings bereits erklärt, Schukr bei einem Angriff auf ein Haus in einem Vorort von Libanons Hauptstadt Beirut "ausgeschaltet" zu haben. Ein Sprecher bestätigte den Tod bereits am Dienstagabend.
Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, das Haus sei von drei Raketen getroffen worden, die von einer Drohne abgeschossen worden seien. Dabei sind laut dem Gesundheitsministeriums im Libanon drei Frauen und zwei Kindern ums Leben gekommen. Außerdem wurden demnach 70 Menschen verletzt.
Kommandeur soll Angriff vom 7. Oktober geplant haben
Schukr hatte nach israelischen Angaben als rechte Hand von Hisbollah-Generalsekretär Nasrallah gedient und war dessen Berater für die Planung und Leitung von Kriegseinsätzen. Seit 2017 wurde er von US-Behörden wegen Verstrickungen in einen Anschlag auf US-Truppen in Beirut 1983 gesucht. Er habe zudem seit dem 7. Oktober die Angriffe der Hisbollah auf Israel koordiniert. Damit ist er der ranghöchste Vertreter der Gruppe, der in dem fast zehn Monate dauernden Konflikt mit Israel getötet wurde.
Schukr wird von Israel auch für den Raketenangriff auf die drusische Ortschaft Madschdal Schams verantwortlich gemacht. Auf den von Israel annektierten Golanhöhen waren dabei zwölf junge Menschen getötet worden. Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärte, Schukr habe "das Blut vieler Israelis an seinen Händen. Heute Abend haben wir gezeigt, dass das Blut unseres Volkes seinen Preis hat und dass es für unsere Streitkräfte keinen Ort gibt, der zu diesem Zweck unerreichbar ist".
Netanyahu warnt vor Racheaktionen
Israels Premier Benjamin Netanyahu warnte vor Rachemaßnahmen. "Für jede Aggression gegen Israel, egal von welcher Seite, wird ein hoher Preis gezahlt werden", sagte er in einer TV-Ansprache am Abend. "Bürger Israels, es liegen schwierige Tage vor uns. Seit dem Anschlag in Beirut gibt es Drohungen aus allen Richtungen", erklärte er mit Blick auf die Ankündigungen des Iran und der Hisbollah, Vergeltung zu üben.