Golf von Aden Erneut Explosion vor jemenitischer Küste
Die britische Behörde für maritime Sicherheit und eine Sicherheitsfirma berichten von der Explosion in der Nähe eines Schiffes vor der jemenitischen Küste. Zwei Frachtschiffe änderten daraufhin ihre Route.
Vor der Küste des Jemen hat es nach Angaben der britischen Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) eine Explosion in der Nähe eines Schiffes gegeben. Die Explosion ereignete sich 50 Seemeilen südlich des Hafens Mokka und "etwa 100 Meter von dem Schiff entfernt", teilte die Behörde mit. Das Schiff und seine Besatzung blieben demnach unversehrt und befinden sich in Sicherheit. Das britische Sicherheitsunternehmen Ambrey bestätigte die Informationen.
Das US-Zentralkommando warf der jemenitischen Huthi-Miliz vor, drei Antischiffsraketen abgefeuert zu haben. Eine sei im Meer aufgeschlagen, die beiden andern habe der Raketenzerstörer "USS Gravely" abgefangen.
Ein Huthi-Sprecher erklärte, der Angriff mit ballistischen Raketen habe den US-Kriegsschiffen gegolten, die die Frachter eskortierten. Er habe dazu geführt, dass ein US-Kriegsschiff direkt getroffen wurde und die beiden Handelsschiffe gezwungen seien, sich zurückzuziehen und umzukehren.
Reederei lässt Schiffe umkehren
Die dänische Reederei Maersk teilte mit, dass zwei Schiffe ihrer US-Tochtergesellschaft Maersk Line Limited (MLL) aufgrund von Explosionen in ihrer Nähe bei einer Fahrt durch die Meerenge Bab al-Mandab umgekehrt seien. Die Schiffe seien von der US-Marine eskortiert worden, die "mehrere Geschosse" abgefangen habe, hieß es in einer Erklärung.
Nach Angaben von Maersk fahren die Frachter unter US-Flagge und haben Güter für das Außen- und das Verteidigungsministerium der USA geladen. Die US-Tochtergesellschaft wolle angesichts des Vorfalls bis auf weiteres jeglichen Schiffsverkehr in der Region aussetzen, hieß es weiter.
Immer wieder Angriffe durch Huthi-Miliz
Seit Mitte November haben die vom Iran unterstützten Huthi im Jemen zahlreiche Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden attackiert, denen sie Verbindungen zu Israel vorwerfen. Die Miliz sieht sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands", der auch die radikalislamische Hamas angehört.
Als Reaktion auf die Attacken griffen die USA und Großbritannien Huthi-Stellungen im Jemen an. In der Nacht zu Mittwoch wurden US-Angaben zufolge im Jemen zwei Antischiffsraketen der Huthi-Rebellen zerstört.
Der Schifffahrtsweg vom Mittelmeer über den Suezkanal, das Rote Meer, die Meerenge Bab al-Mandab und den Golf von Aden bis zum Indischen Ozean ist eine für den Welthandel äußerst wichtige Route und führt direkt am Jemen vorbei. Wegen der Huthi-Angriffe auf Containerschiffe meiden bereits mehrere Reedereien die Fahrt durch das Rote Meer, was wegen der großen Umwege zu Verzögerungen und erhöhten Frachtkosten führt.