Myanmar Junta will 9.600 Gefangene freilassen
Myanmar hat eine weitere Massenamnestie angekündigt. Zum Unabhängigkeitstag sollen 9.600 Gefangene entlassen werden. Ob dies auch politische Fälle betrifft, ist offen. Allein in Yangon warteten Hunderte Angehörige.
Die Militärjunta in Myanmar will einer eigenen Mitteilung zufolge 9.600 Gefangene freilassen, darunter 114 Ausländer. Das Land wolle damit seine "freundlichen Beziehungen zu anderen Ländern" unterstreichen. Anlass sei der Unabhängigkeitstag des Landes, berichtete der militärtreue Sender Myawaddy Television. Ob auch politische Gefangene freikommen, ist nicht bekannt.
Vor dem Insein-Gefängnis in der größten Stadt Yangon warteten viele Angehörige. "Mehr als 20 Busse sind bereits in das Gefängnis gefahren, um die Freigelassenen herauszubringen", sagte ein Familienmitglied einer Inhaftierten der Nachrichtenagentur dpa. Die Frau hoffte demnach, dass ihre jüngere Schwester freikommt. "Mit mir warten etwa 700 Menschen vor dem Gefängnis", erklärte sie.
Mehrere Freilassungen an Feiertagen
Seit dem Militärputsch am 1. Februar 2021 und der Entmachtung von De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi regieren Myanmars Generäle mit Gewalt. Suu Kyi ist im Gefängnis und wurde wegen angeblicher Vergehen zu insgesamt mehr als 30 Jahren Haft verurteilt.
In den vergangenen Monaten hatte die Junta anlässlich wichtiger Feiertage mehrmals Tausende Häftlinge freigelassen. Dazu zählten prominente Ausländer, wie der australische Wirtschaftsprofessor und frühere Berater Suu Kyis, Sean Turnell, sowie die frühere britische Botschafterin in dem Land, Vicky Bowman.