Vermittlungen in Nahost Was heute in Doha verhandelt wird
Eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln - das ist der Kern der heutigen Verhandlungen in Katars Hauptstadt Doha. Das Ergebnis könnte einen Flächenbrand in Nahost verhindern.
In Israel wird die neue Verhandlungsrunde von vielen als letzte Chance gesehen, eine große Zahl von Geiseln lebend aus dem Gazastreifen heraus zu bekommen. Premier Netanyahu steht dadurch unter großem Druck. Ihm wird vorgeworfen, den Abschluss eines Abkommens in der Vergangenheit durch neue Bedingungen behindert zu haben. Gleichzeitig lehnen Netanyahus rechtsextreme Partner in der Regierungskoalition eine Vereinbarung ab, sehen sie als Kapitulation vor der Hamas.
Netanyahu habe den israelischen Unterhändlern nun vor der neuen Gesprächsrunde mehr Verhandlungsspielraum eingeräumt, berichten israelische Medien übereinstimmend. Verhandelt werden soll über ein von den Vermittlern vorgelegtes Rahmenabkommen, das zunächst in einer ersten Stufe die Freilassung einer größeren Geiselgruppe und eine sechswöchige Waffenruhe vorsieht. Daraus soll dann im weiteren Verlauf ein dauerhaftes Ende der Kämpfe werden.
Eskalation könnte verhindert werden
Die Hamas zweifelt Israels Willen an der Umsetzung dieses Plans an und verschiedene Vertreter der Gruppe erklärten, man werde an den neuen Gesprächen mindestens zunächst nicht teilnehmen. Am Verhandlungsort im katarischen Doha ist die Hamas aber ohnehin präsent. Wahrscheinlich ist, dass die Unterhändler zu denen neben Katar, auch Ägypten und die USA gehören, die Hamas über den Gesprächsstand informieren. Beobachter gehen von schwierigen indirekten Verhandlungen aus.
Mit einem positiven Verlauf ist die Hoffnung verbunden, so auch eine größere Eskalation zwischen Israel auf der einen und dem Iran und der libanesischen Hisbollah-Miliz auf der anderen Seite verhindern zu können.