Neue Studie Brexit schlägt Briten auf die Psyche
Depressionen, Angstzustände und Aggressionen - seit dem Referendum sind die Briten zunehmend emotional gestresst. Betroffen sind größtenteils diejenigen, die für einen Verbleib in der EU gestimmt haben.
Der Brexit zieht sich in die Länge - und die Briten runter. Das belegen neue Studien, nach denen Depressionen, Angstzustände und Aggressionen in der britischen Bevölkerung seit dem EU-Referendum 2016 stark zugenommen haben. Und der Streit über die EU-Mitgliedschaft wird demnach nicht nur in den Wohnzimmern ausgetragen, auch in britischen Schlafzimmern herrscht eine Brexit-Flaute.
Eine Untersuchung der London School of Economics hat seit dem Referendum 2016 einen deutlichen Anstieg von emotionalem Stress und Angstzuständen innerhalb der britischen Bevölkerung festgestellt. Betroffen sind größtenteils die Leute, die sich für den Verbleib in der Europäischen Union ausgesprochen haben.
Symptome zeigen sich in Form von Konzentrationsschwäche, Nervosität, bis hin zur Depression und dem Gefühl von Wert- und Machtlosigkeit.
Aus Zukunftsangst wird Beziehungskiller
Das konnte die Universität in Warwick nur bestätigen: Ein Großteil der Wähler, die für den Verbleib in der EU gestimmt haben, würde unter dem "Brexit-Blues" leiden, so die Studie der Universität, an der über 35.000 Briten teilnahmen. Und der Blues mache auch vor den britischen Schlafzimmern nicht halt - kein EU-Abkommen, keine Lust!
Die Coldstream-Garde der Queen besteht aus gestandenen Männern - aber gerade bei der männlichen Bevölkerung sind der Studie zufolge wirtschaftliche Unsicherheit und Zukunftsängste der Beziehungskiller.
Auch Beziehungen und Ehen gehen in die Brüche
Der Online-Datingdienst eHarmony hat herausgefunden, dass 1,6 Millionen in Großbritannien lebende Menschen eine Beziehung aufgrund des EU-Referendums beendeten. Paartherapien nehmen zu und Therapeuten bestätigen, dass der Brexit immer öfter einen Keil zwischen Paare treibt. Das Ergebnis: Zum Brexit-Blues gesellt sich der Trennungsschmerz.
Und während die Scheidungsrate mit jeder misslungenen Brexit-Debatte zunimmt, fällt zeitgleich nicht nur das Pfund, sondern auch die Geburtenrate. Ein 80-Jahrestief verzeichnete letzte Woche die britische Zeitung Daily Mail.