Fallzahlen aus China Jetzt 26 Tote durch Coronavirus
Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Chinesen nimmt täglich zu. Die meisten der mittlerweile 870 Fälle gibt es in Hubei. Landesweit sind inzwischen rund 37 Millionen Einwohner von Vorsichtsmaßnahmen betroffen.
Die Zahl der Menschen, die durch das neuartige Coronavirus in China ums Leben gekommen sind, ist von 18 auf 26 gestiegen. Außerdem gebe es mittlerweile 870 Infizierte, teilte die chinesische Gesundheitskommission mit. Zudem gebe es rund 1070 weitere Fälle, bei denen der Verdacht einer Infektion mit dem Virus bestehe.
Sie bestätigte auch den ersten Todesfall außerhalb der zentralen Provinz Hubei. Ein 80-jähriger Mann sei in der Provinz Hebei, nördlich von Peking, gestorben. Er hatte sich zwei Monate in der zentralchinesischen Millionenstadt Wuhan aufgehalten, um Verwandte zu besuchen und habe nach seiner Rückkehr Symptome gezeigt. Das Coronavirus kann Husten, Fieber, Atembeschwerden, aber auch Lungenentzündungen auslösen.
Elf Metropolen stoppen Verkehrsverbindungen
Fast ein Dutzend Städte in Hubei schränkten inzwischen ihre Verbindungen zur Außenwelt stark ein. Zuletzt wurden auch in den Metropolen Jingzhou, Xiaogan und in Dangyang der öffentliche Verkehr sowie Zugverbindungen eingestellt. Damit sind inzwischen landesweit rund 37 Millionen Menschen von Quarantäne oder Vorsichtsmaßnahmen betroffen.
Wuhan gilt als Ausgangspunkt des Virus. Es wurde Gesundheitsexperten zufolge zunächst von Wildtieren übertragen, die in Wuhan illegal verkauft wurden. Erstmals trat es im Dezember auf. Mittlerweile gibt es Infizierte in den USA, in Japan, Südkorea, Thailand, Singapur und Vietnam.
In Wuhan gelten bislang die schärfsten Quarantäneregelungen: Der Verkehr steht komplett still. Die Menschen sind aufgerufen, wenn möglich zu Hause zu bleiben. Kliniken sind durch einen Anstrum von Patienten mit Ansteckungssymptomen überlastet. Wie ARD-Korrespondent Axel Dorloff berichtete, plant die Stadt, innerhalb nur weniger Tage ein eigenes Krankenhaus nur für die Behandlung von Coronavirus-Patienten einzurichten.
WHO beobachtet Ausbruch "in jeder Minute"
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) entschied am Donnerstag, noch keine globale Notlage auszurufen. Dafür sei es noch zu früh, sagte der Vorsitzende des Beratergremiums, Didier Houssin. Doch werde die Lage ernst genommen und der Ausbruch "in jeder Minute an jedem Tag" beobachtet, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Die chinesische Regierung will ein ähnliches Szenario wie bei der SARS-Pandemie von 2002 und 2003 verhindern. Damals hatte sich die ebenfalls durch ein Coronavirus verursachte Atemwegserkrankung von Südchina aus auf mehr als zwei Dutzend Länder ausgebreitet. Mehr als 800 Menschen starben.
Im aktuellen Fall reagierten die Behörden jedoch deutlich schneller. Sie befürchten aber, dass sich das Virus in den kommenden Tagen noch schneller ausbreiten könnte, weil das chinesische Neujahrsfest bevorsteht, zu dem Millionen Chinesen kreuz und quer durch das Land reisen, ins Ausland fliegen oder Besuch von dort erhalten. Viele Länder haben deswegen bereits ihre Vorsorgemaßnahmen verschärft.