Corona-Pandemie Ein Funken Hoffnung in Spanien
Noch immer sterben in Spanien sehr viele Menschen durch Covid-19 - doch die Zahl der Toten ist den zweiten Tag in Folge gesunken. Australien fordert viele Ausländer zur Heimreise auf; dies trifft vermutlich viele Deutsche.
Spanien ist eines der am schlimmsten von der Corona-Krise betroffenen Länder. Inzwischen ist die Gesamtzahl der infizierten Menschen dort höher als in Italien.
Allerdings ist die Zahl der Toten den zweiten Tag in Folge leicht zurückgegangen. Noch immer starben 809 Patienten an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Am Freitag waren es 932 und am Donnerstag sogar 950 Menschen gewesen. Insgesamt starben in Spanien bislang mehr als 11.700 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion.
Besonders schlimm ist die Lage im Großraum Madrid - dort gab es 40 Prozent aller Todesfälle und 29 Prozent aller Infektionen. An zweiter Stelle folgt Katalonien.
Die Zahl der Neuinfektionen ging nach offiziellen Angaben mit rund 7000 leicht zurück. Insgesamt wurden in Spanien damit bislang knapp 125.000 Infektionen gemeldet. Mehr als 34.000 Menschen gelten inzwischen wieder als genesen.
Ministerpräsident Pedro Sánchez will den Alarmzustand samt strikten Ausgangsbeschränkungen ein weiteres Mal bis zum 26. April verlängern. Das gab er nach einer Videokonferenz mit Gesundheitsexperten bekannt. Eigentlich sollten die Maßnahmen nur bis zum 11. April gelten. Das Parlament muss die erneute Verlängerung in der kommenden Woche noch billigen. Derzeit dürfen nur Beschäftigte in bestimmten Sektoren wie der Gesundheitsversorgung ihrer Arbeit nachgehen. Restaurants, Bars und die meisten Geschäfte sind geschlossen, Menschenansammlungen sind verboten.
Australien fordert Ausländer zur Ausreise auf
Die australische Regierung beschloss unterdessen, Ausländer mit befristeten Visa in ihre Heimatländer zu schicken. In dem Land halten sich nach offiziellen Angaben etwa zwei Millionen Ausländer mit unterschiedlichen Visatypen auf - darunter Studierende, Facharbeiter und Touristen.
Nur die Ausländer, die ihren Lebensunterhalt in den kommenden sechs Monaten selbst finanzieren könnten, dürften bleiben, sagte der geschäftsführende Einwanderungsminister Alan Tudge. Gleichzeitig lobte er, dass Ausländer "außerordentlich wertvoll für die australische Wirtschaft und den Lebensstil" seien.
Auch die ungefähr 200.000 Touristen müssten so schnell wie möglich ausreisen - vor allem jene ohne finanzielle Unterstützung seitens der Familien. Auf dem "fünften Kontinent" sollen sich mehr als 115.000 Rucksackreisende aufhalten - rund ein Drittel davon sind Deutsche mit einem "Working Holiday Visa". Sie besitzen nach Angaben der Regierung in Canberra keine Absicherung gegen Arbeitslosigkeit. Diese Touristen könnten ihre Visa verlängern, sofern sie in bestimmten Bereichen wie Gesundheitswesen, Altenpflege, Kinderbetreuung, Landwirtschaft oder Lebensmittelindustrie arbeiteten, so Tudge weiter. Die erlaubte Arbeitszeit werde gelockert.
"50 oder weniger Fälle"
Auch die südkoreanische Regierung bleibt in der Corona-Krise vorsichtig. Sie verlängerte die am Montag auslaufenden Maßnahmen zur "körperlichen Distanz" ("Social Distancing") um zwei weitere Wochen. Die Wiedereröffnung der Schulen wurde abgesagt. Gesundheitsminister Park Neung-hoo sagte, es sei "zu früh, um sich zu beruhigen". Er verwies auf die jüngste Zunahme von Coronavirus-Fällen, die aus dem Ausland nach Südkorea gebracht wurden. Zudem gibt es immer wieder kleine Infektionsherde in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Kirchengemeinden.
Dem asiatischem Land ist es weitgehend gelungen, die Virus-Epidemie mit etwa 100 oder weniger neuen täglichen Infektionen unter Kontrolle zu bringen. "Wenn die Zahl auf 50 oder weniger zurückgeht, wird eine stabile Behandlung der Patienten, einschließlich der Schwerkranken, ohne großen Druck auf das System möglich sein", machte Park deutlich.
Mehr als 60.000 Tote
Weltweit sind laut US-Experten bereits mehr als 60.000 Menschen infolge der neuartigen Lungenkrankheit gestorben. Die meisten der 60.115 Todesfälle entfielen nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf sieben Länder: Italien, Spanien, USA, Frankreich, Großbritannien, Iran und China.
Die Zahl der bestätigten Infektionen mit Sars-CoV-2 stieg demnach auf 1,13 Millionen. In den USA gibt es mit etwa 280.000 Infektionen inzwischen mehr bekannte Fälle als in jedem anderen Land der Welt. Mehr als 7000 Menschen sind dort infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben.