Lungenkrankheit aus China Erster Coronavirus-Fall in den USA
In den USA ist erstmals ein Fall der neuen Lungenkrankheit nachgewiesen worden, an der in China bereits Hunderte Menschen erkrankt sind. Der Mann war aus Wuhan nach Seattle gereist und ist dort nun im Krankenhaus.
Das in China entdeckte neue Coronavirus hat die USA erreicht: Bei einem US-Bürger, der von einer Reise aus Zentralchina zurückgekehrt war, wurde ein Erkrankung durch das Virus diagnostiziert, wie US-Gesundheitsbehörde CDC bestätigte. Der Mann sei vergangene Woche aus der Region Wuhan in die Staaten zurückgekehrt, wo die ersten einer Lungenentzündung ähnlichen Erkrankungen durch das neue Virus auftraten.
Kein Risiko für Allgemeinheit
Bei der Ankunft auf dem Flughafen Seattle-Tacoma habe er noch keine Symptome gehabt. Am Sonntag habe er sich dann aber krank gefühlt und sei zum Arzt gegangen. Er sei daraufhin ins Krankenhaus eingewiesen worden und in gutem Zustand. Es bestehe nur ein sehr geringes Risiko, dass er weitere Menschen anstecke.
Die vergangene Woche gestarteten Kontrollen an Flughäfen für Reisende aus Wuhan werden ausgeweitet. Sie betreffen nun auch die Flughäfen der Großstädte New York, Los Angeles, San Francisco, Chicago und Atlanta.
Die USA sind das fünfte Land, in dem das neue Virus bestätigt wurde. Die anderen sind China, Thailand, Japan und Südkorea. In China gibt es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation seit dem ersten Fall vor einem Monat mehr als 440 Erkrankungen, die meisten in Wuhan. Neun Menschen starben an dem Virus, die meisten waren über 60 Jahre alt. Das Virus wurde Gesundheitsexperten zufolge von Tieren auf Menschen übertragen. Diese Woche teilten chinesische Behörden mit, es könne auch von Mensch zu Mensch übertragen werden.
EU-Kommission: Rasche Reaktion in Europa möglich
Die EU-Kommission sieht sich für eine mögliche Ausbreitung des neuartigen Coronavirus nach Europa gewappnet. Die Brüsseler Behörde sei darauf vorbereitet, rasch "potenzielle Gegenmaßnahmen zu unterstützen und zu koordinieren, sollte dies erforderlich sein", sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides der Zeitung "Die Welt". Zusammen mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) beobachte die Kommission die Ausbreitung des Erregers sehr genau.
Die EU-Kommission stehe wegen des Virus außerdem in ständigem Kontakt mit den EU-Mitgliedstaaten, sagte Kyriakides. Unter Führung der Kommission tauschten die nationalen Behörden Informationen aus und verständigten sich über Risikobewertungen und mögliche Reaktionsmaßnahmen. Ihre Behörde werde wegen des Virus weiterhin "engen Kontakt" mit den Mitgliedstaaten, den zuständigen EU-Agenturen sowie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) halten, kündigte die Kommissarin an.