EU-Innenministertreffen Kaum Neues - aber Tempo
Neue Dinge haben die EU-Innenminister beim Treffen zur Flüchtlingskrise kaum beschlossen - lediglich über Bearbeitungszentren wurde erstmals laut nachgedacht. Ansonsten machten sich die Minister vor allem selbst Druck: Hotspots müssten nun schnell umgesetzt werden.
Die EU treibt sich selbst zur Eile an: Das Krisen-Treffen der Innenminister gestern Abend war weniger der Entwicklung ganz neuer Ideen gewidmet. Vielmehr ging es um die Umsetzung längst gefasster Beschlüsse.
So gelobt die EU nun zum Beispiel, bei der Umverteilung von 160.000 Flüchtlingen auf die einzelnen Länder Tempo zu machen. Bislang sind noch nicht einmal 150 Personen da angekommen, wo sie am Ende landen sollen.
Erstmals Gespräche über Bearbeitungszentren
Auch der Aufbau von Aufnahmezentren, der sogenannten Hotspots, in Griechenland soll schneller gehen. Hier sollen die Fingerabdrücke der Schutzsuchenden genommen werden. Um sie dann nach der Registrierung in andere EU-Staaten weiter zu verteilen.
Erstmals denkt die Europäische Union nun auch laut über Bearbeitungszentren auf der Balkan-Route nach, die den Hotspots ähneln sollen. Auch sie könnten dazu dienen, Flüchtlinge zunächst aufzunehmen, dann weiterzuverteilen oder auch zurückzuschicken.
Kann doch nur die Quote helfen?
Das alles soll helfen, etwas Ordnung ins bislang herrschende Chaos zu bringen. Nur eine dauerhafte Quote allerdings kann nach Ansicht der Bundesregierung und anderen EU-Staaten wirklich helfen, das Problem zu lösen.
Doch der Widerstand gegen einen festen Verteilungsschlüssel für die Flüchtlinge scheint nach wie vor zu groß. Berlin aber wird zusammen mit Brüssel keine Ruhe geben und einen solchen immer wieder fordern.