Studie für 2019 Weniger Klimagase aus EU-Kraftwerken
In Deutschland kommt der Ausbau von erneuerbaren Energien kaum voran, europaweit aber wächst ihr Anteil. Offenbar ein Faktor, warum der Ausstoß von Klimagasen aus EU-Kraftwerken deutlich gesunken ist.
Die schrittweise Abkehr von Kohle hat den Ausstoß von Klimagasen aus europäischen Kraftwerken 2019 um zwölf Prozent gedrückt - so stark wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Das geht aus einer Studie der Berliner Denkfabrik Agora Energiewende hervor.
Europäische Emissionshandel als Hebel
Der entscheidende Hebel war demnach der Europäische Emissionshandel und der Anstieg des Kohlendioxid-Preises auf rund 25 Euro je Tonne. Die Stromerzeugung aus Stein- und Braunkohle habe 2019 wegen der höheren CO2-Kosten um fast ein Viertel unter dem Wert des Vorjahrs gelegen, heißt es in der Studie.
Der wegfallende Kohlestrom sei je zur Hälfte durch Strom aus Gaskraftwerken und aus erneuerbaren Energien wie Sonne oder Wind ersetzt worden. Der Ökostromanteil stieg demnach europaweit um 1,8 Prozent auf 34,6 Prozent, Strom aus Gaskraftwerken um zwölf Prozent zu.
"Europa legt weltweit eine einzigartige Geschwindigkeit bei der Ablösung von Kohlestrom durch Wind- und Solarenergie an den Tag", erklärte Dave Jones von der Londoner Organisation Sandbag, die an der Studie beteiligt war.
Mehr Tempo gefordert
Anders als in Deutschland beschleunigte sich EU-weit der Zubau von Windrädern und Solaranlagen. Diese lieferten 2019 erstmals EU-weit deutlich mehr Strom als Kohlekraftwerke. Das Tempo müsse allerdings weiter steigen, erklärten die Autoren der Studie