Virus-Erkrankung 780 Affenpocken-Fälle in 27 Ländern erfasst
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind mittlerweile mehr als 750 Affenpocken-Fälle in überwiegend westlichen Ländern bekannt. Das globale Risiko durch die Virus-Erkrankung stuft die WHO weiter als moderat ein.
Die Zahl der bestätigten Fälle von Affenpocken in Ländern, in denen das Virus sonst nicht kursiert, ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf 780 gestiegen. Die Infektionen wurden vom 13. Mai bis 2. Juni aus 27 überwiegend westlichen Ländern gemeldet, wie die UN-Organisation in Genf mitteilte.
Weiterhin seien laut WHO hauptsächlich, aber nicht ausschließlich Männer betroffen, die Sex mit Männern haben. Die Mehrheit der Fälle (688) wurde aus europäischen Ländern gemeldet.
RKI: 65 Affenpocken-Fälle in Deutschland
Für Deutschland hatte das Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt 65 übermittelte Affenpocken-Fälle aus neun Bundesländern gemeldet. "Soweit bekannt, erkranken die meisten Betroffenen nicht schwer", hieß es. Weitere Fälle seien zu erwarten, die Gefährdung für die breite Bevölkerung sei aber nach derzeitigen Erkenntnissen als gering einzuschätzen.
Die WHO stuft das globale Risiko durch Affenpocken weiter als "moderat" ein. Es könne allerdings "ein hohes Risiko für die öffentliche Gesundheit entstehen, wenn das Virus es schafft, zu einem verbreiteten menschlichen Erreger in nicht-endemischen Ländern zu werden", hieß es.
Tod als Folge nur sehr selten
Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung. Der Erreger wird vor allem durch engen Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Die Symptome verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen zum Tod führen.
Unter den in westlichen Ländern erfassten Fällen gibt es der WHO zufolge keine Toten, aber in fünf afrikanischen Ländern seien in diesem Jahr insgesamt 66 Menschen im Zusammenhang mit Affenpocken gestorben.