Vorgezogene Parlamentswahl Bürgerliche wohl stärkste Kraft in Bulgarien
Bei der Wahl in Bulgarien liegt die konservative Partei von Ex-Regierungschef Borissow laut Nachwahlbefragungen in Führung. Nur gut jeder dritte Wahlberechtigte gab seine Stimme ab. Die Regierungsbildung dürfte schwierig werden.
Die prowestliche bürgerliche Oppositionspartei GERB des bulgarischen Ex-Regierungschefs Bojko Borissow liegt nach der Parlamentswahl in Bulgarien in Führung. Laut Nachwahlbefragungen erhielt sie etwa 25 Prozent der Stimmen. Die Partei "Wir setzen den Wandel fort" (PP) des im Juni gestürzten liberalen Ministerpräsidenten Kiril Petkow kam demnach auf etwa 19 Prozent.
Die drei Parteien der zuletzt regierenden Koalition aus PP, Sozialisten und dem konservativ-liberal-grünen Bündnis DB kämen den Angaben zufolge zusammen auf gut 37,2 Prozent. Ins Parlament könnten bis zu acht Parteien einziehen. Unter ihnen ist demnach auch wieder die prorussische und nationalistische Wasraschdane (Wiedergeburt).
Angesichts der prognostizierten Kräfteverhältnisse zeichnete sich eine komplizierte Regierungsbildung ab. Bis die neue Regierung steht, sollen die Amtsgeschäfte von einem Übergangskabinett geführt werden.
Im Juni war die Regierung von Kiril Petkow über ein Misstrauensvotum gestürzt. Petkow warf Moskau vor, dies mit einem "hybriden Krieg" befördert zu haben, nachdem Bulgarien sich geweigert habe, die russischen Gasrechnungen in Rubel zu bezahlen, und russische Diplomaten ausgewiesen habe.