Lockerungen in Europa Corona-Regeln: Was gilt wo?
Für alle, die über Ostern verreisen wollen, stellt sich die Frage: Welche Corona-Regeln gelten im jeweiligen Urlaubsland? Viele sind es nicht mehr, denn die meisten europäischen Länder sind auf Lockerungskurs. Ein Überblick.
Kein 2G, kein 3G, keine Maskenpflicht: Obwohl die Corona-Zahlen in vielen europäischen Ländern zurzeit wieder steigen, lassen etliche Staaten ihre Corona-Beschränkungen fallen. So sehen die Regeln jeweils aus:
Österreich
Die Sieben-Tage-Inzidenz im deutschen Nachbarland liegt derzeit bei mehr als 3500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Viele Corona-Beschränkungen sind seit knapp zwei Wochen weitgehend aufgehoben, in puncto Maskenpflicht macht die Regierung nun aber eine Kehrtwende. FFP2-Masken sollen demnach ab Mitte der 12. Kalenderwoche auch in Innenräumen wieder Pflicht sein und damit nicht nur in Krankenhäusern, öffentlichen Verkehrsmitteln und in Kundenbereichen lebensnotwendiger Geschäfte
In Hotels, Gaststätten und Bars benötigten Gäste keinen Impf- oder Testnachweis mehr. Auch das Feiern in Diskotheken ist wieder erlaubt. Die allgemeine nächtliche Sperrstunde gilt nicht mehr. Bei Veranstaltungen entfallen die Besucher-Obergrenzen.
Eine geplante allgemeine Impfpflicht wurde ausgesetzt - dabei war Österreich das erste EU-Land, das eine solche Impfpflicht überhaupt beschloss. Die Regierung kündigte an, die Zahl der kostenlosen Corona-Tests einzuschränken. Ab April seien monatlich pro Bürger nur noch fünf PCR-Tests und fünf Schnelltests gratis, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch. Wer sich krank fühle - sowie Menschen in Krankenhäusern, Pflege- und Altenheimen -, könnte sich aber weiterhin öfter testen lassen. Für die Einreise nach Österreich gilt die 3G-Regel: Das heißt, ein negativer Corona-Test ist ausreichend.
Belgien
Der Corona-Pass als Zugangsvoraussetzung für den Besuch von Gastronomie oder Veranstaltungen ist abgeschafft. Auch die Maskenpflicht ist weitgehend aufgehoben. Masken müssen in Belgien nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und Gesundheitseinrichtungen getragen werden.
In Geschäften, Schulen und Büros gibt es keine Verpflichtung mehr zum Tragen einer Maske. Dies wird lediglich "empfohlen", wenn ein Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.
Niederlande
Ab der 12. Kalenderwoche schaffen die Niederlande die letzten verbliebenen Corona-Restriktionen ab. In Bussen und Bahnen muss dann keine Maske mehr getragen werden, die Testpflicht vor Großereignissen wird gestrichen. In dem 17,5-Millionen-Einwohner-Land entfällt zudem die Quarantänepflicht: Wer ein positives Testergebnis hat, soll zu Hause bleiben. Das ist dann aber nur noch eine Empfehlung.
Wer aus einem Schengenland einreist, muss ab dem 23. März keinen digitalen Corona-Pass mehr vorlegen. Besucher von außerhalb der Schengenzone müssen bei der Einreise nachweisen, dass sie geimpft, getestet oder genesen sind.
Skandinavien
Die skandinavischen Länder wie Dänemark, Schweden, Norwegen, Island und Finnland haben ebenfalls nach und nach ihre Corona-Regeln aufgehoben. Das Leben nördlich der deutsch-dänischen Grenze ist aus Corona-Sicht praktisch ohne Einschränkungen möglich. Im Zentrum von Kopenhagen etwa deutet kaum noch etwas auf die andauernde Pandemie hin. In Krankenhäusern und Pflegeheimen weisen aber noch vereinzelte Empfehlungen auf Umsicht hin. Nach Höchstständen im Februar ist die Inzidenz in weiten Teilen des Nordens stark gesunken. Allerdings wird vielerorts nun auch weniger getestet als zuvor.
England und restliches Großbritannien
In England müssen in Bussen und Bahnen keine Masken mehr getragen werden. Das gilt auch für die meisten andere Orte, außer in Krankenhäusern. Auch Impf- oder Testnachweise für Veranstaltungsbesuche sind nicht mehr erforderlich. Zudem wurden die Quarantänebestimmungen gelockert. So wird von Menschen mit Covid-19 in England nicht mehr gesetzlich verlangt, sich selbst zu isolieren. Auch Schottland, Wales und Nordirland nahmen Öffnungen vor, wenngleich etwas langsamer.
Frankreich
Trotz steigender Infektionszahlen besteht keine Maskenpflicht mehr in Innenräumen. Das gilt auch für Schulen, Geschäfte und in vielen Betrieben. Weiterhin getragen werden muss der Mund-Nasen-Schutz im öffentlichen Nahverkehr, in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens. In Krankenhäusern und Pflegeheimen müssen Ungeimpfte einen negativen Test oder einen Genesungsnachweis zeigen, um eintreten zu dürfen. Für Besuche in Restaurants, Bars, Kinos usw. wird kein Impfnachweis mehr benötigt.
Mallorca (Spanien)
Seit Anfang März sind fast alle Beschränkungen abgeschafft, darunter die Beschränkungen der Besucherzahlen - etwa in der Gastronomie, im Nachtleben, bei Kultur-, Sport- und anderen Veranstaltungen sowie auch in Seniorenheimen. In Kraft ist dagegen weiterhin das Rauchverbot in den Außenbereichen von Gaststätten. In ganz Spanien weiterhin gültig ist zudem die Maskenpflicht in Innenräumen.
Italien
Zum 31. März beendet Italien den derzeit geltenden Corona-Notstand und schafft damit die meisten Restriktionen ab. Von April an werden etwa in Hotels, im öffentlichen Personennahverkehr und in Geschäften keine 2G- oder 3G-Zertifikate - also Nachweise von Impfung, Genesung oder Tests - mehr verlangt.
Zum 1. Mai werde das in Italien "Greenpass" genannte Zertifikat auch in allen anderen Bereichen und damit komplett abgeschafft. In öffentlichen Innenräumen etwa von Restaurants, Sporthallen, kulturellen Einrichtungen oder Diskotheken bleibt bis dahin die 2G-Pflicht. Im Außenbereich ist dagegen kein Nachweis mehr nötig. In Flugzeugen und Langstreckenzügen gilt bis 1. Mai die 3G-Regel. Die Zugangsbeschränkungen für Besucher öffentlicher Veranstaltungen fallen weg: Kinos, Theater, Sportstadien, Ausstellungen und Museen dürfen ab April wieder so viele Leute einlassen wie vor der Pandemie.
Die Quarantäne-Vorschriften werden fast vollständig aufgehoben: Künftig müssen sich nur noch Infizierte isolieren, Kontaktpersonen - egal ob geimpft oder nicht - dürfen ihre Wohnung jederzeit verlassen.
Griechenland
Die Maskenpflicht im Freien ist aufgehoben. In der Gastronomie und bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen müssen weiterhin Impf- oder Genesungsnachweise gezeigt werden. Bei der Einreise muss kein Anmeldeformular zur Corona-Nachverfolgung mehr ausgefüllt werden.
Tschechien
Hier sind ebenfalls fast alle Corona-Maßnahmen weggefallen, auch die 2G-Regel in der Gastronomie. In Bus und Bahn sowie in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen muss weiter eine FFP2-Maske getragen werden, nicht aber im Einzelhandel.
Die Einreiseregeln für EU-Bürger sind aufgehoben. Die bisherigen Melde-, Nachweis- und Testpflichten entfallen. Die Lockerungen gelten unter anderem auch für Urlauber aus Norwegen, Island, Liechtenstein und der Schweiz. EU-Bürger, die aus einem Drittstaat einreisen, müssen weiterhin geimpft, getestet oder genesen sein.
Ungarn
In öffentlich zugänglichen Innenräumen und in öffentlichen Verkehrsmitteln muss niemand mehr einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die Maskenpflicht gilt lediglich noch in Krankenhäusern und Altenheimen. Großveranstaltungen dürfen ohne Obergrenze der Besucherzahl stattfinden. Schon seit dem vergangenen Sommer gelten keine Einreisebeschränkungen mehr und auch keine 3G-Regel für die Gastronomie.