Mannschaft von Premier Attal Frankreichs neues Kabinett steht
Zwei Tage nach dem Amtsantritt des neuen französischen Premierministers Attal bekommt Frankreich eine neue Regierung - mit vielen vertrauten Gesichtern. Einen Wechsel gibt es aber im Außen- und Kulturministerium.
Im Zuge der Regierungsumbildung in Frankreich hält Präsident Emmanuel Macron an vielen bekannten Politikern des bisherigen Kabinetts fest. Bruno Le Maire bleibt Wirtschafts- und Finanzminister und Gérald Darmanin Chef des Innenressorts, wie der Élyséepalast am Abend in Paris mitteilte.
Verteidigungsminister bleibt Sébastian Lecornu und das Justizressort führt weiter Éric Dupond-Moretti. Einen Wechsel gibt es allerdings im Außenministerium: Stéphane Séjourné, Generalsekretär von Macrons Partei Renaissance und ehemaliger Präsidentenberater, löst Catherine Colonna ab.
Der künftige Außenminister Stephane Séjourné war bislang Chef der liberalen Fraktion im EU-Parlament und früher der Lebenspartner des neuen Premierministers Attal.
Macron holt ehemalige Ministerin zurück
Einen Wechsel gibt es auch an der Spitze des Kulturministeriums. Dieses leitet künftig Rachida Dati, die von 2007 bis 2009 Justizministerin war und der konservativen Oppositionspartei Les Républicains angehört. Sie folgt auf Rima Abdul Malak, die in der Affäre um Schauspielstar Gérard Depardieu, dem Sexismus und sexueller Missbrauch vorgeworfen wird, angeeckt war. Sie hatte Depardieu als eine "Schande für Frankreich" bezeichnet, während Macron den Schauspieler teilweise in Schutz nahm.
Rachida Dati war Justizministerin unter Präsident Nicolas Sarkozy. "Sie ist sehr kämpferisch, sie ist populär und sie ist bei den einfachen Leuten beliebt", sagte die ehemalige Sarkozy-Kulturministerin Roselyne Bachelot auf BFM TV.
Am Dienstag hatte Macron den bisherigen Bildungsminister Gabriel Attal zum neuen Premierminister ernannt. Zuvor war die Mitte-Regierung von Élisabeth Borne auf Druck des Präsidenten zurückgetreten. Das Bildungsressort übernimmt nun zusätzlich Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra.
Seit den Parlamentswahlen 2022 hat Macrons Lager in der Nationalversammlung keine absolute Mehrheit mehr und ist auf Stimmen der Opposition angewiesen. Mit der neuen Regierung will Macron sein eigenes Lager einen und gestärkt in die Europawahl gehen, bei der Marine Le Pens Rechtsnationale sein Lager deutlich zu überholen drohen.