Geberkonferenz für Syrien Deutschland sagt 1,05 Milliarden Euro Syrien-Hilfe zu
Die Bundesregierung hat bei der Syrien-Konferenz mehr als eine Milliarde Euro Hilfen zugesagt, um Menschen in Syrien und der Region zu unterstützen. Die Europäische Union versprach weitere 560 Millionen Euro.
Nach zwölf Jahren Bürgerkrieg und den schweren Erdbeben im Februar wächst die Not in Syrien weiter. Bei einer Geberkonferenz für Syrien in Brüssel hat Deutschland deshalb erneut Hilfsgelder zugesagt, um die Flüchtlingskrise in Syrien und der Region zu bewältigen - insgesamt 1,05 Milliarden Euro.
Davon kommen nach Angaben des Entwicklungsministeriums (BMZ) etwa 568 Millionen Euro aus dessen Etat sowie 484 Millionen Euro vom Auswärtigen Amt. Das Geld sei eigens für die Geberkonferenz in Brüssel zur Verfügung gestellt worden, sagte ein Sprecher des Entwicklungsministeriums. Seit 2012 habe Deutschland damit mehr als 17 Milliarden Euro zugesagt, um die Menschen im Land und in der Region zu unterstützen.
"Es wäre ein fataler Fehler, die Syrienkrise jetzt zu vergessen", erklärte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). Die "zerstörerische Mischung aus Bürgerkrieg, Massenflucht, Dürrekatastrophe und Erdbeben" habe "katastrophale Folgen".
Man müsse dafür sorgen, dass die Menschen vor Ort sich selbst helfen können. "Mit unserer Zusage finanzieren wir zum Beispiel die Reparatur von Trinkwasserleitungen, statt Trinkwasser in Kanistern zu liefern", fuhr sie fort. "Wir unterstützen Landwirte beim Anbau von Getreide, damit sie keine Lebensmittelhilfe mehr brauchen." Auch investiere Deutschland etwa in Schulen für Kinder in Flüchtlingslagern.
Weitere 560 Millionen Euro von der EU
Die Europäische Union sagte bei der Geberkonferenz weitere Hilfsgelder in Höhe von 560 Millionen Euro zu. "Unglücklicherweise gab es in den vergangenen Jahren wenig Fortschritte, sehr wenig Fortschritte, hin zu einer Lösung des Syrienkonflikts", sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bei der Konferenz, als er die Hilfszusage der EU verkündete.
Er unterstrich, dass die Gelder für die syrische Bevölkerung bestimmt seien - nicht für die von Machthaber Baschar al-Assad geführte Regierung in Damaskus. Die EU hatte in diesem Jahr bereits im März bei einer separaten Konferenz im Nachgang des katastrophalen Erdbebens in der Türkei und Syrien 950 Millionen Euro für die syrische Bevölkerung zugesagt.
15 Millionen Menschen hilfsbedürftig
Der Konflikt in Syrien begann 2011 nach der Niederschlagung von Protesten. Bis heute wurden mehr als 500.000 Menschen getötet. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden mehr als zwölf Millionen Syrer vertrieben, die meisten innerhalb der Landesgrenzen. Mehr als 15 Millionen Menschen seien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das verheerende Erdbeben Anfang Februar traf Syrien zusätzlich schwer.