Moskaus Angriffskrieg Ukraine und Russland tauschen Gefangene aus
Russland hat im Rahmen eines Gefangenenaustauschs laut dem ukrainischen Staatschef Selenskyj 215 Ukrainer und ausländische Staatsbürger freigelassen. Kiew ließ im Gegenzug unter anderem einen Putin-Vertrauten frei.
Nach fast sieben Monaten Krieg haben die Ukraine und Russland einen großen Gefangenentausch verkündet. 205 Ukrainer kehrten aus russischer Gefangenschaft zurück, wie der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, in der Nacht mitteilte. Die von Moskau gesteuerten Separatisten in der Ostukraine gaben zehn Ausländer frei, die nach Vermittlung Saudi-Arabiens nach Riad ausgeflogen wurden.
Laut dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj seien 200 der Gefangenen im Austausch für den prorussischen Politiker Viktor Medwedtschuk, einem Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin, auf freien Fuß gekommen. Medwedtschuk ist der ehemalige Vorsitzende einer prorussischen Oppositionspartei in der Ukraine.
Erdogan: Austausch unter Vermittlung der Türkei
Die Ukraine ließ Jermak zufolge auch 55 russische Soldaten frei, die in der Offensive im Gebiet Charkiw Anfang September gefangen genommen worden waren.
Zu den ukrainischen Heimkehrern zählten laut Jermak die Kommandeure der Verteidigung von Mariupol, die verschanzt im Stahlwerk Azowstal bis Mitte Mai Widerstand gegen die russischen Eroberer geleistet hatten. "Unsere Helden sind frei", schrieb er auf Telegram.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte, der Austausch sei unter Vermittlung der Türkei zustande gekommen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Abend meldete. Erdogan nannte die Einigung demnach einen "wichtigen Schritt" hin zu einer Beendigung des Kriegs in der Ukraine.