Starkregen in Südeuropa und Türkei Tote und Vermisste nach Überschwemmungen
Auf Hitzewellen folgt der Starkregen: In der Türkei, Griechenland und Bulgarien wurden Straßen und Häuser überschwemmt. Mindestens drei Menschen starben, zahlreiche weitere werden vermisst. Die Unwetter könnten weiter anhalten.
Starkregen hat im Süden Europas sowie in der Türkei für Überschwemmungen gesorgt. Insgesamt starben Behördenangaben zufolge mindestens drei Menschen.
Davon sind zwei Menschen in der Westtürkei ums Leben gekommen. Nach vier weiteren werde in der Provinz Kirklareli, nahe der griechischen und bulgarischen Grenze, noch gesucht, teilte die Katastrophenschutzbehörde Afad mit. Sechs weitere konnten gerettet werden.
Zudem wurden zahlreiche Häuser überschwemmt. In der westtürkischen Provinz Kirklareli nahe der Grenze zu Griechenland und Bulgarien wurden auch Bungalows einer Ferienanlage von den Fluten mitgerissen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Am Vortag habe es zudem schwere Unwetter im südwesttürkischen Mugla gegeben. Dort hätten Einschläge von Blitzen Brände an 36 verschiedenen Orten verursacht, berichtete Anadolu. Die Katastrophenschutzbehörde Afad warnte vor weiteren Unwettern im Westen und Südwesten der Türkei. Es könne zu Sturzfluten, Blitzeinschlägen und Sturm kommen.
In der griechischen Bergregion Pilio, nahe Volos, wird ein Auto weggeschwemmt.
Ein Toter in Griechenland
In Mittelgriechenland kam ebenfalls ein Mann ums Leben, wie ein Sprecher der Feuerwehr dem öffentlich-rechtlichen Sender ERT bestätigte. Ein weiterer Mann werde vermisst.
Dort brachte das Sturmtief "Daniel" die großen Wassermassen, die teils Autos mit sich rissen. Menschen wurden mit Schlauchbooten aus ihren Häusern gerettet, etwa in der Hafenstadt Volos, wo das Wasser zum Teil hüfthoch vorbeifloss.
Die Polizei verbannte Fahrzeuge von den Straßen der Stadt Volos und der nahegelegenen Bergregion Pilio. Ausnahmen galten für Rettungswagen und Fahrzeuge der Straßenwacht. Auch in mehreren anderen Gebieten Zentralgriechenlands, auf der Inselkette der Sporaden und der Insel Euböa verschickten die Behörden Warnmeldungen an Mobiltelefone und forderten die Menschen auf, wegen des Sturms nicht ins Freie zu gehen.
Warnung vor Rekord-Regen
Der griechische Wetterdienst teilte mit, für die Region Pilio würden für heute und morgen Regenmengen von 650 bis 700 Litern Regen pro Quadratmeter vorhergesagt. In der Stadt Karditsa werden 550 bis 600 Liter Regen erwartet. Der Wetterdienst wies darauf hin, dass die durchschnittliche Niederschlagsmenge in der Region um die Hauptstadt Athen bei 400 Litern pro Jahr liege.
Auf der Insel Korfu fiel der Strom aus und es gab Probleme beim Betrieb des dortigen Flughafens. Auf den Sporadeninseln Skiathos, Skopelos und Alonnisos blitzte und donnerte es nachts zeitweise im Sekundentakt, in der Region Elis im Westen der Halbinsel Peloponnes vernichtete Hagel Teile der anstehenden Olivenernte. Meteorologinnen und Meteorologen zufolge soll es mindestens bis Donnerstag weiter stark regnen.
Bulgarien: Brücken und Wohnwagen treiben davon
Aus dem angrenzenden Bulgarien wurden wurden ebenfalls überschwemmte Häuser und Hotels gemeldet. Drei Menschen werden vermisst, sagte Bürgerschutz-Chef Aleksandar Dschartow dem Fernsehsender bTV. Die Behörden riefen im Raum Zarewo den Notstand aus, nachdem der Fluss Weleka über die Ufer getreten war, wie bulgarische Medien berichteten.
Brücken wurden von den Fluten mit sich gerissen. Mehrere Badeorte waren von der Außenwelt abgeschnitten, da Landstraßen wegen des Wassers nicht befahrbar waren. Auch mehrere Campingplätze in der Region waren überflutet, bei starkem Wind wurden Autos und Wohnwagen Medienberichten zufolge ins Meer getrieben. Urlauberinnen und Urlauber wurden in Sicherheit gebracht.
Temperaturen gehen offenbar zurück
In den vergangenen Wochen hatte der Süden Europas noch mit Hitzewellen und Bränden zu kämpfen. In Griechenland besteht nun - als Folge der starken Regenfälle - im Großteil des Landes erstmals seit Monaten keine Waldbrandgefahr mehr.
Der Türkei hatte ebenfalls eine Hitzewelle zu schaffen gemacht. Die Temperaturen lägen im Osten des Landes auch zurzeit noch über den zur Jahreszeit üblichen Werten, so die Wetterbehörde. Im Rest des Landes sei sie nun im Normalbereich.