Teils mehr als 40 Grad Weiter Hitze und Waldbrände in Südeuropa
Die Hitzewelle setzt Südeuropa zu: In Italien gilt für mehrere Städte die höchste Warnstufe, in Rom wurde laut regionalem Wetterdienst eine Höchsttemperatur von 41,8 Grad gemessen. In Griechenland kämpft die Feuerwehr weiter gegen Brände.
Die Hitze im Mittelmeerraum hielt auch heute an. In der italienischen Hauptstadt Rom wurde nach Daten des Wetterdienstes der Region Latium zur Mittagszeit eine Höchsttemperatur von 41,8 Grad gemessen. Der Zivilschutz hatte Freiwillige auf die Straßen der Stadt geschickt, um an gut besuchten Orten und Attraktionen Wasserflaschen an Touristen und Einheimische zu verteilen. Abkühlung holen sich viele Menschen zudem an den zahlreichen Brunnen. Über eine App ("Waidy WOW") lassen sich in der Stadt 50.000 Trinkwasserstellen finden.
Auch dem Rest Italiens bescherte das Hochdruckgebiet "Caronte" hohe Temperaturen. Für 20 größere Städte hatte das italienische Gesundheitsministerium die höchste Alarmstufe für Hitze ausgerufen, für Mittwoch gar für 23. Das bedeutet, dass dort auch für gesunde Menschen negative körperliche Auswirkungen drohen können.
In Teilen der süditalienischen Regionen Apulien, Basilikata sowie Kalabrien wurde die 40-Grad-Marke geknackt. Auch auf den großen Mittelmeerinseln Sardinien und Sizilien hatte das aktuelle Hochdruckgebiet Auswirkungen auf die Temperaturen. Im Landesinnern Siziliens wurden in bestimmten Gegenden 43 Grad gemessen, in Teilen des Südens Sardiniens sogar 44 Grad. Im Vergleich ein wenig erträglicher war es in den Gebieten rund um die Städte Florenz und Bologna mit 37 bis 38 Grad.
Hitze-Alarmstufe Rot in Teilen Spaniens
Auch in Spanien gaben die Behörden angesichts der bisher heftigsten Hitzewelle in diesem Jahr für Teile des Landes die höchste Alarmstufe Rot aus. Sie gilt in den Regionen Katalonien und Aragonien sowie auf den Balearen. Die spanische Wetterbehörde Aemet hatte für den Lauf des Tages Temperaturen von bis zu 44 Grad erwartet. Bereits am Montag hatte es in der Mitte und im Süden des Landes extreme Temperaturen gegeben - mit einem Spitzenwert von 44,9 Grad im andalusischen Andujar.
Wegen der Hitze warnte das Innenministerium vor einer "sehr hohen bis extremen" Gefahr von Bränden im ganzen Land, insbesondere aber auf der Kanareninsel La Palma. Dort kämpft die Feuerwehr bereits seit Samstag gegen einen großen Waldbrand. Nach Angaben der Behörden von La Palma verbrannten bisher fast 3500 Hektar Land, rund 4000 Menschen mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen. Inzwischen beruhigt sich die Lage jedoch zusehends, wie der Leiter des örtlichen Zivilschutzes, Manuel Miranda, am Morgen mitteilte. Wegen der schlechten Luftqualität aber riefen die Behörden die Einwohner mehrerer Orte auf, ihre Aktivitäten im Freien zu reduzieren und Schutzmasken zu tragen.
Kampf gegen Waldbrände bei Athen
In Griechenland kämpft die Feuerwehr weiter gegen mehrere Brände in der Nähe von Athen. Am heftigsten wütete ein Großbrand im Waldgebiet von Dervenohoria rund 50 Kilometer nördlich der griechischen Hauptstadt. Doch auch im Strandgebiet südlich von Athen, wo zahlreiche Einwohner am Vorabend ihre Häuser verlassen mussten, brannte es weiter - ebenso wie in der Nähe des Kurorts Loutraki bei Korinth.
Dort wurden mehrere Häuser beschädigt und zusätzliche Evakuierungen angeordnet. Polizeisprecherin Constantina Dimoglidou sagte, mehrere Straßen seien gesperrt, damit die Feuerwehr schneller zu den Brandorten durchkomme. Begünstigt werden die Feuer durch Hitze und Trockenheit. Meteorologen erwarteten für Donnerstag in Teilen Griechenlands bis zu 44 Grad Celsius.
"Alle Kräfte des Zivilschutzes kämpften die ganze Nacht gegen die Brände", sagte Feuerwehrsprecher Yannis Artopios. "An erster Stelle stand der Schutz von Menschenleben." Doch die Einsatzkräfte hätten auch versucht, wichtige öffentliche Infrastruktur sowie Häuser in Privatbesitz zu schützen. Um der griechischen Feuerwehr zu helfen, habe die EU ihren Zivilschutzmechanismus aktiviert, sagte Artopios. Vier Canadair-Löschflugzeuge aus Frankreich und Italien sollen als Verstärkung nach Griechenland geschickt werden.
Nach einem verhältnismäßig regnerischen und kühlen Frühjahr waren am Montag die ersten großen Vegetationsbrände in Griechenland in diesem Jahr ausgebrochen. Der Zivilschutz hatte bereits am Wochenende gewarnt: Nach mehreren Tagen mit Temperaturen über 40 Grad und einer längeren Trockenperiode sei die Waldbrandgefahr sehr groß.