Kurz vor Beginn der Jagdsaison Island setzt Walfang aus
Kurz vor dem Auslaufen der ersten Schiffe hat die isländische Regierung beschlossen, den Finnwalfang vorübergehend einzustellen. Grund dafür sind Zweifel an der Vereinbarkeit von Jagd und Tierschutz.
Bis zum 31. August dürfen vor Island keine Wale gejagt werden. Das gab das isländische Lebensmittel- und Fischereiministerium bekannt. Es bestünden Zweifel daran, ob die Jagd dem isländischen Tierschutzgesetz entspricht.
In der vergangenen Jagdsaison habe die Tötung der Tiere zu lange gedauert. Das ergab ein Inspektionsbericht der Veterinärbehhörde, wie das isländische Ministerium mitteilt. Die Überprüfung durch einen Expertenrat für Tierschutz, kam zu dem Schluss, dass die Fangmethode bei großen Walen nicht mit dem Gesetz in Einklang stehe.
Walfang für 2023 ganz ausgesetzt?
Fischereiministerin Svandis Svavarsdottir machte klar, dass die Waljagd keine Zukunft hätte, wenn die Regierung und die Lizenzinhaber die Anforderungen des Tierschutzes nicht garantieren könnten. Angesichts der Einschätzung der Experten sei es nötig, den Beginn der Walfangsaison zu verschieben, hieß es von Ministeriumsseite.
Das Aussetzen des Walfangs könnte bedeuten, dass in diesem Jahr überhaupt keine Wale rund um Island gefangen werden. Für Walschützer ein Grund zur Hoffnung: Die Entscheidung könnte einen entscheidenden Wendepunkt bedeuten, um dem isländischen Walfang ein dauerhaftes Ende zu setzen. Normalerweise beginnt die Jagdsaison Mitte Juni und dauert bis September.
Ein Vertreter des Walfangunternehmens Hvalur hatte jüngst der Zeitschrift "Fiskifrettir" gesagt, wenn das Wetter mitspiele, werde die Jagdsaison an diesem Mittwoch beginnen.
Walfleisch wird nach Japan exportiert
Island zählt zu den wenigen Ländern der Erde, in denen Wale noch gejagt werden dürfen. 2022 waren 148 Finnwale gefangen worden. Nahezu das gesamte Walfleisch wird nach Angaben von Tierschutzorganisationen nach Japan exportiert.