Deutsche Autofahrer Italien schickt wieder Strafzettel
Wegen eines Behördenstreits sind in Italien etliche Strafzettel deutscher Autofahrer monatelang liegen geblieben. Nun einigten sich die beiden Länder. Italien fordert nun zahlreiche Bußgelder nach.
Nach einem monatelangen Streit zwischen den Ländern verschickt Italien wieder Strafzettel an deutsche Autofahrer. Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts einigten sich beide Seiten darauf, bei einer ganzen Serie von Verstößen wieder in vollem Umfang Halter- und Fahrzeugdaten auszutauschen. Deutschland hatte das seit mehr als einem Jahr blockiert.
Tausende Strafzettel seit 2023 liegen geblieben
Dabei geht es insgesamt um Strafzettel in Millionenhöhe. Betroffen sind viele Tausend Kfz-Besitzer. Allein in der Stadt Meran in der Region Südtirol - bei deutschen Urlaubern besonders beliebt - summiert sich der Betrag auf mehr als 230.000 Euro. Dort liegen bei den Behörden aktuell etwa 4.000 Strafzettel für ausländische Touristen auf Halde. In anderen italienischen Städten wie Rom, Bozen oder Florenz sieht es ähnlich aus.
Jetzt soll die liegengebliebene Post aufgeholt werden: Das bedeutet, dass auch Strafzettel aus dem Sommerurlaub 2023 verschickt werden können.
Auch andere Länder blockierten Italien
Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts ist Italien jetzt wieder komplett an einem System beteiligt, das innerhalb der EU den Austausch von Fahrzeug- und Halterdaten regelt - zum Beispiel bei Tempo-Delikten, Fahren ohne Sicherheitsgurt oder Überfahren einer roten Ampel.
Weil Italien wiederholt Daten auch für andere Verstöße abgerufen hatte, hatte das Kraftfahrtbundesamt seit Juli vergangenen Jahres keine Informationen mehr weitergegeben. Der Verkehrsminister der italienischen Rechtsregierung, Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini, führte dies kürzlich im Parlament in Rom auf "technische Probleme mit dem System" zurück, die nun aber behoben seien. Auch Österreich und die Niederlande hatten den Austausch mit Italien deshalb blockiert.