Geberkonferenz in Paris Eine Milliarde Euro Hilfe für die Ukraine
Den Menschen in der Ukraine soll mit einer Milliarde Euro über den Winter geholfen werden. Dutzende Länder sagten auf der Geberkonferenz finanzielle Unterstützung und Hilfslieferungen zu. Man wolle dem Land langfristig zur Seite zu stehen.
Die internationale Geberkonferenz in Paris will der Ukraine mit gut einer Milliarde Euro helfen. Es handle sich um Spenden und Sachmittel, sagte Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna. Die Hilfe solle von sofort an bis zum Ende des Winters geleistet werden. Es geht darum, den Bedarf an Wasser, Strom, Lebensmitteln und Medikamenten bis Ende März zu decken. Zu der Soforthilfe gehörten außerdem Generatoren, Transformatoren, Baumaterial oder etwa Feuerwehrautos.
An der Konferenz beteiligten sich rund 70 Staaten, internationale Organisationen sowie die Europäische Union.
Frankreich gibt 125 Millionen Euro
Frankreich beteilige sich daran in Höhe von 125 Millionen Euro, davon seien 50 Millionen bis Ende des Jahres vorgesehen, sagte Colonna. "Russland will den Winter zu einer Kriegswaffe machen", betonte sie. Die internationale Gemeinschaft stehe aber zusammen, um das Leiden der ukrainischen Bevölkerung zu lindern.
Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron betonte die Entschlossenheit der internationalen Gemeinschaft, dem Land beizustehen. "Unverzüglich geht es darum, dem ukrainischen Volk über den Winter zu helfen", sagte Macron. Ziel sei eine koordinierte Soforthilfe in den Bereichen Energie, Transport, Agrar sowie Wasser- und Gesundheitsversorgung. "Das ist ein Zeichen, dass die Ukraine nicht alleine ist."
Plattform für Weiterleitung der Hilfen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte den Aufbau einer Koordinationsplattform unter EU-Regie an, die eine schnelle Weiterleitung von Hilfen an die Ukraine ermöglichen soll. Dazu solle noch in dieser Woche in Polen ein Umschlaglager eingerichtet werden, von wo aus Hilfsgüter in die entsprechenden Regionen in der Ukraine weitertransportiert werden sollen.
Der per Video zugeschaltete ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, sämtliche Energiezentralen seien von den Russen beschädigt oder zerstört worden. Millionen von Menschen seien ohne Strom. "Stellen Sie sich das für Ihre Länder vor." Schnelle Hilfe könne in dieser Situation eine massive Migrationswelle verhindern. "Generatoren sind so wichtig geworden wie gepanzerte Fahrzeuge und Schutzwesten." Sie ermöglichten den Weiterbetrieb von Krankenhäusern und Firmen und das Einrichten von Zelten, in denen Menschen sich aufwärmen und ihre Handys aufladen könnten. Selenskyj schätzte, dass sein Land für die Energieversorgung in diesem Winter etwa 800 Millionen Euro benötige.
Der ukrainische Präsident Selenskyj wurde bei der Konferenz in Paris per Video zugeschaltet.
Weitere 50 Millionen Euro von Deutschland
Die Bundesregierung stellt der Ukraine weitere 50 Millionen Euro an Winterhilfe zur Verfügung. Das kündigte Außenministerin Annalena Baerbock an. Zuletzt stellte Deutschland dafür 160 Millionen Euro bereit. Russlands Präsident Wladimir Putin wolle mit seiner Kriegstaktik, die Infrastruktur zu zerstören, "die Menschen in der Ukraine brechen, und das lassen wir nicht zu", sagte Baerbock.