SIPRI-Bericht Rüstungsausgaben auf Rekordniveau
Die globalen Militärausgaben haben im vergangenen Jahr einen Rekordwert erreicht. Die USA bleiben mit Abstand das Land mit dem größten Rüstungsetat. Deutschland belegt Rang sieben.
Die globalen Rüstungsausgaben haben einen neuen Höchststand erreicht. Die Staaten weltweit investierten im vergangenen Jahr insgesamt 1.981 Milliarden US-Dollar (etwa 1.644 Milliarden Euro) in ihre Streitkräfte, wie das schwedische SIPRI-Institut in Stockholm mitteilte. Das sei ein Anstieg von 2,6 Prozent im Vergleich zu 2019. Damit sind die Ausgaben das sechste Jahr in Folge gewachsen.
Am stärksten haben die USA, China, Indien, Russland und Großbritannien aufgerüstet. Zusammen stehen die fünf Länder für 62 Prozent der globalen Militärinvestitionen. Deutschland belegt Platz sieben hinter Saudi-Arabien.
USA geben am meisten aus
Der erneute Anstieg erfolgte zur gleichen Zeit, in der das weltweite Bruttoinlandsprodukt insbesondere wegen der Covid-19-Pandemie um 4,4 Prozent sank. Laut SIPRI entsprach die Gesamtsumme der Militärausgaben im vergangenen Jahr einem Anteil von 2,4 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Verglichen mit 2019 war das ein Plus von 0,2 Prozent und zugleich der größte Anstieg binnen eines Jahres seit der weltweiten Finanzkrise 2009.
Die USA haben erneut mit deutlichem Abstand das größte Budget für Rüstungsgüter. Demnach wuchsen die US-Ausgaben im vergangenen Jahr auf 778 Milliarden Dollar. Das war ein Plus von 4,4 Prozent gegenüber 2019 und entspricht einem Weltanteil von 39 Prozent.
Deutschland steigert seinen Wehretat
Auf Platz zwei liegt China, das vergangenes Jahr geschätzte 252 Milliarden US-Dollar für Rüstungsgüter ausgab. Gegenüber 2019 war das ein Plus von 1,9 Prozent. Im Vergleich zu 2011 bedeutet dies ein Anstieg von 76 Prozent. Damit wuchsen Pekings Militärausgaben das 26. Jahr in Folge. Dahinter folgt Indien, das seine Rüstungsinvestitionen um 2,1 Prozent auf knapp 73 Milliarden US-Dollar steigerte. Die Ausgaben Russlands (Platz vier) wuchsen um 2,5 Prozent auf 61,7 Milliarden Dollar. Großbritannien (Platz fünf) investierte im vergangenen Jahr 59,2 Milliarden Dollar. Das waren 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr, aber 4,2 Prozent weniger als 2011.
Deutschland (Rang sieben) gab 52,8 Milliarden Dollar (ungefähr 44 Milliarden Euro) für Rüstung aus, ein Plus von 5,2 Prozent. Gegenüber 2011 war das ein Zuwachs von 28 Prozent.