Zusätzlich zur Mordanklage Terrorvorwurf gegen Tatverdächtigen von Southport
Die Tat sorgte international für Entsetzen: Bei einem Tanzkurs im britischen Southport wurden im Juli drei kleine Mädchen erstochen. Gegen den Verdächtigen wird jetzt auch wegen Terrorverdachts ermittelt.
Drei Monate nach dem tödlichen Messerangriff im britischen Southport ist gegen den tatverdächtigen Jugendlichen zusätzlich der Vorwurf des Terrorismus erhoben worden. Das teilte die Polizei von Merseyside im Nordwesten Englands mit.
Ermittler hätten auf dem Computer des Beschuldigten ein Handbuch des Terrornetzwerks Al-Kaida gefunden, erklärte Polizeichefin Serena Kennedy. Zudem wurde bei ihm das tödliche Gift Rizin entdeckt, das er in seiner Wohnung hergestellt haben soll.
Zugleich betonte die Polizei, der Besitz des Al-Kaida-Handbuchs werde als mögliches Terrorvergehen eingestuft, die Messerattacke selbst jedoch nicht als "terroristischer Vorfall" betrachtet, weil dafür noch kein Motiv bekannt sei.
Falschbehauptungen sorgten für Ausschreitungen
Bei der Bluttat in Southport nahe Liverpool Ende Juli wurden drei Mädchen im Alter von sechs, sieben und neun Jahren von einem Angreifer erstochen und mehrere weitere Menschen verletzt. Die Opfer nahmen an einem Tanzkurs mit Musik von Taylor Swift teil, als sie attackiert wurden. Dem heute 18-Jährigen Tatverdächtigen werden bereits dreifacher Mord und zehnfacher Mordversuch zur Last gelegt.
Rechtsextreme setzten nach der Tat im Sommer die Falschbehauptung in die Welt, der Tatverdächtige sei ein muslimischer Asylbewerber. Die Polizei stellte zwar schnell klar, dass der Verdächtige als Sohn christlich geprägter Ruander in Wales geboren worden sei. Dennoch kam es in Southport und etlichen anderen Städten in Großbritannien zu schweren Ausschreitungen rechtsextremer Gruppen.