Nach zwei Jahren Spanien und Marokko öffnen Grenzübergänge
Die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla sind die einzigen Landgrenzen eines EU-Landes in Afrika. Wegen Corona und diplomatischer Verstimmungen waren die Grenzübergänge zu Marokko lange geschlossen. Nun sind sie wieder geöffnet. Von Dunja Sadaqi.
Die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla sind die einzigen Landgrenzen eines EU-Landes in Afrika. Wegen Corona und diplomatischer Verstimmungen waren die Grenzübergänge zu Marokko lange geschlossen. Nun sind sie wieder geöffnet.
Um 00:00 Uhr spanischer Zeit öffneten sich die Grenzen wieder - Dutzende Autos und Fußgänger standen an den Grenzposten der Exklave Ceuta Schlange. Zahlreiche Sicherheitskräfte waren bereits tagsüber in der marokkanischen Grenzstadt Fnideq präsent. Schon in der Nacht überquerten Reisende in beide Richtungen die Grenzen.
Nach zwei Jahren sind die Grenzen zu den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla im nordafrikanischen Marokko wieder geöffnet worden. Sie waren zwei Jahre lang wegen der Corona-Pandemie und einer diplomatischen Krise zwischen Marokko und Spanien geschlossen geblieben. Ceuta und Melilla sind die einzigen Landgrenzen Europas mit Afrika.
Ende Mai Übergänge für alle wieder offen
Ein- und Ausreisen können jetzt zunächst nur Personen mit gültigem Visa oder Pass für den Schengenraum. Am 31. Mai sollen dann auch die sogenannten Grenzgänger wieder wie gewohnt in beide Richtungen die Grenzen tagtäglich überqueren können.
Ein spezielles Abkommen zwischen Spanien und Marokko hatte es seit Jahrzehnten möglich gemacht, dass Marokkaner zum täglichen Arbeiten in die spanische Stadt kommen konnten. Ceuta und Melilla gelten als wirtschaftlich wichtig für die marokkanischen Grenzstädte.
Die spanische Regierung vollzog im März nach langem Streit über Marokkos Kontrolle über die Westsahara einen diplomatischen Kurswechsel. Madrid erkannte den marokkanischen Autonomieplan für das umstrittene Gebiet an, der unter anderem vorsieht, der Westsahara Autonomie unter marokkanischer Souveränität anzubieten. Seitdem wurden etwa Fährverbindungen zwischen Spanien und Marokko wieder aufgenommen und Programme zur polizeilichen Zusammenarbeit gestartet.
Migranten als politischer Spielball?
Die Grenzen zu den spanischen Exklaven waren in der Vergangenheit immer wieder zum politischen Fieberthermometer für Spannungen zwischen Marokko, Spanien und der Europäischen Union geworden.
Erst vor einem Jahr waren Tausende Migranten ungehindert über die sonst streng gesicherten Grenzen in die Exklave gelangt - trotz marokkanischer Grenzbeamter. Der Vorwurf an Marokko: Es missbrauche Asylbewerber und Migranten als politischen Spielball.