Zugewinne für Rechtsparteien SVP verliert in Südtirol deutlich an Stimmen
In Italiens nördlichster Provinz Südtirol hat die Regierungspartei SVP ihr historisch schlechtestes Ergebnis eingefahren - zulegen konnten zwei Rechtsparteien. Doch die SVP wird wohl weiter den Landeshauptmann stellen.
Die regierende Südtiroler Volkspartei (SVP) hat ihre Niederlage eingeräumt. Sie hätten verloren, sagte der Chef der SVP, Philipp Achammer, nach der Parlamentswahl. Eine Regierungsbildung in Südtirol würde nun schwierig werden.
Die SVP, die Südtirol seit 75 Jahren regiert, verliert nach Auszählung aller Wahlkreise sieben Prozentpunkte und kommt nur noch auf 34,5 Prozent. Damit bleibt die bürgerlich-konservative Partei der deutschen Sprachgruppe zwar mit Abstand stärkste Kraft in Südtirol, erzielt aber ihr historisch schlechtestes Ergebnis.
Süd-Tiroler Freiheit kommt auf fast elf Prozent
Hinzugewonnen haben rechte Parteien. Stärkste Kraft in der italienischen Sprachgruppe sind in Südtirol nun die Brüder Italiens, die Partei der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni. Sie kamen auf rund sechs Prozent. In der deutschen Sprachgruppe wuchs ebenfalls eine Rechtsaußenpartei am stärksten: Die Süd-Tiroler Freiheit kommt auf fast elf Prozent und verdoppelte damit annähernd ihren Stimmenanteil im Vergleich zu vorangegangenen Wahl. Die Grünen verbesserten sich leicht auf 9,0 Prozent.
Neben der SVP hat auch der bisherige SVP-Koalitionspartner, die Lega, erhebliche Stimmenanteile eingebüßt. In welcher Koalitionskonstellation der bisherige Landeshauptmann Arno Kompatscher möglicherweise trotz des historisch schlechten Abschneidens der SVP weiterregieren kann, ist noch offen.
In einer früheren Version der Meldung hieß es, dass die Grünen Stimmanteile eingebüßt hätten. Richtig ist vielmehr, dass sie um mehr als zwei Prozentpunkte zulegen konnten. Dies wurde im Text korrigiert.
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