Türkischer Präsident Erdogan deutet letzte Kandidatur an
Der AKP-Politiker Erdogan ist seit fast 20 Jahren in der Türkei an der Macht - zunächst als Ministerpräsident, seit 2014 als Präsident. Nun hat der 68-Jährige in Aussicht gestellt, im kommenden Jahr zum letzten Mal zu kandidieren.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat angedeutet, im Falle eines mögliches Siegs bei der Wahl 2023 nur noch für eine weitere Amtszeit an der Staatsspitze bleiben und danach nicht noch einmal kandidieren zu wollen. Der 68-Jährige sagte bei einem Auftritt in der nordtürkischen Stadt Samsun, er werde im kommenden Jahr ein "letztes Mal" um die Unterstützung der Nation bitten. Danach werde er an jüngere Politiker übergeben.
Beobachter interpretierten diese Aussagen vielfach als Ankündigung Erdogans, bei der Wahl 2023 zum letzten Mal kandidieren zu wollen. Mit seiner islamisch-konservativen Partei AKP hofft Erdogan auf einen Erfolg bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen, die spätestens im Juni 2023 stattfinden.
Angesichts einer offiziellen Inflationsrate von mehr als 80 Prozent steht der Präsident allerdings erheblich unter Druck. Nach einer Umfrage von November kämen derzeit weder ein Zusammenschluss von sechs Oppositionsparteien noch die AKP mit ihrem Partner, der ultranationalistischen Partei MHP, auf eine absolute Mehrheit. Auch ein Sieg Erdogans bei der gleichzeitig stattfindenden Präsidentschaftswahl ist demnach alles andere als sicher.
Opposition hat noch keinen Kandidaten aufgestellt
Die sechs Oppositionsparteien, darunter die Mitte-Links Partei CHP, haben sich mit der Absicht zusammengeschlossen, Erdogan abzulösen. Einen Präsidentschaftskandidaten hat das Bündnis noch nicht bekanntgegeben.
Erdogan ist seit fast 20 Jahren an der Macht - zunächst als Ministerpräsident, seit 2014 als Staatspräsident. Vor fünf Jahren wurde per Volksabstimmung das parlamentarische System durch ein Präsidialsystem ersetzt - seitdem hat der Präsident deutlich mehr Befugnisse.