Krieg gegen die Ukraine Viele Verletzte bei Raketenangriff auf Kiew
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind nach Behördenangaben bei einem nächtlichen Raketenangriff 53 Menschen verletzt worden. Präsident Selenskyj kündigte eine weitere Verstärkung der Flugabwehr an.
Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Angaben von Rettungskräften in der Nacht 53 Menschen verletzt worden. 20 Verletzte, darunter zwei Kinder, würden im Krankenhaus behandelt, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit. Informationen über Getötete gab es nach Angaben der Stadtverwaltung nicht.
Die ukrainische Luftwaffe erklärte, die Hauptstadt sei mit zehn ballistischen Raketen beschossen worden. Alle zehn seien durch die Flugabwehr abgefangen worden. Wahrscheinlich habe Russland umfunktionierte Raketen des Flugabwehrsystems S-400 eingesetzt, schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andryj Jermak, auf Telegram. Ziel des Angriffs seien Infrastrukturanlagen in Kiew gewesen. Bei dem nächtlichen Luftangriff wurden nach Militärangaben auch zehn anfliegende russische Kampfdrohnen abgeschossen.
Nach Angaben von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko wurden bei dem russischen Angriff auch ein Kinderkrankenhaus und eine Anlage der Wasserversorgung beschädigt.
Häuser und Wasserversorgung beschädigt
Die Schäden in der Millionenstadt entstanden demnach durch herabstürzende Teile der angreifenden Raketen und der Flugabwehrraketen. In einem der östlichen Stadtteile gab es Medienberichten zufolge einen Brand in einem neungeschossigen Hochhaus. In dessen Hof seien auch acht Autos ausgebrannt. Nach Klitschkos Angaben wurden auch ein Kinderkrankenhaus und eine Anlage der Wasserversorgung leicht beschädigt.
Selenskyj will Flugabwehr weiter verstärken
Für Kiew war es der folgenschwerste Angriff seit mehr als einem Jahr. Am 10. Oktober 2022 waren fünf Menschen getötet worden, am 17. Oktober 2022 vier Menschen. Die ukrainische Flugabwehr ist inzwischen mit westlicher Hilfe massiv verstärkt worden.
Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte eine weitere Aufstockung der Flugabwehr an: "Jedes einzelne System oder Geschoss ist lebenswichtig für die Ukraine, für unsere Städte und ihre Menschen. Sie retten Leben", schrieb Selenskyj auf X (früher Twitter). Darüber habe er gerade erst mit US-Präsident Joe Biden gesprochen. Der ukrainische Staatschef hatte am Dienstag Washington besucht und reiste anschließend nach Norwegen.