Krieg gegen die Ukraine Ukrainisches Militär schießt eigene Drohne ab
Zunächst war von weiteren russischen Angriffen die Rede. Inzwischen teilte das ukrainische Militär mit, dass eine ihrer eigenen Drohnen über Kiew abgeschossen wurde. Diese habe eine Fehlfunktion gehabt. Zuvor war Luftalarm ausgelöst worden.
Es war offenbar doch kein erneuter russischer Angriff auf Kiew, wie zunächst durch die städtische Militärverwaltung verkündet. Die ukrainische Flugabwehr hat über der Hauptstadt Kiew nach Angaben der Luftwaffe eine Drohne der eigenen Streitkräfte abgeschossen.
Militärs hatten die Kontrolle über das unbemannte Flugobjekt verloren, hieß es in einer auf Telegram verbreiteten Erklärung. Um mögliche "unerwünschte Folgen" zu vermeiden, sei beschlossen worden, die Drohne vom türkischen Typ "Bayraktar" abzuschießen. "Es ist schade, aber so ist die Technik, und solche Fälle kommen vor", teilte die Luftwaffe weiter mit.
In Kiew und Umgebung war am Abend Luftalarm ausgelöst worden. Rund 20 Minuten lang waren laute und heftige Explosionen zu hören. Die Drohne ging in Flammen auf, und schwarzer Rauch stieg nahe dem Regierungsviertel auf. Viele Menschen verfolgten den Abschuss von einer großen Fußgängerbrücke oder vom Auto aus. Videoaufnahmen in sozialen Netzwerken zeigten, wie die Drohne über dem Zentrum von Kiew abgeschossen wurde. Der Luftalarm wurde nach kurzer Zeit aufgehoben.
Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurde im Zentrum von Kiew ein vierstöckiges Einkaufszentrum von herabfallenden Trümmern getroffen und fing Feuer. Glas und ein Teil der Fassade wurden zerstört.
Abschuss von Drohnen über dem Kreml
In der Nacht zum Mittwoch hatte Russland den Abschuss zweier Drohnen über dem Kreml gemeldet, für den Moskau die Ukraine verantwortlich macht. Diese weist jede Beteiligung vehement zurück. Russland griff die Ukraine in der darauffolgenden Nacht mit mehr als 20 Kampfdrohnen an. Davon wurden laut ukrainischer Angaben 18 abgeschossen. Der Chef der Kiewer Militärverwaltung Serhij Popko kommentierte: Seit Anfang des Jahres sei Kiew nicht mehr so intensiv angegriffen worden wie in den vergangenen Tagen.
Mit Informationen von Andrea Beer, Kiew