Ukraine-Krieg Vierte Verhandlungsrunde gestartet
Während die russischen Truppen ihre Offensive in der Ukraine ausweiten, verhandeln Vertreter beider Länder heute weiter. Der ukrainische Präsident Selenskyj drängt jedoch auf Gespräche auf oberster Ebene.
Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak hat den Beginn der jüngsten Gesprächsrunde mit Russland wegen des Kriegs in der Ukraine verkündet. Die Gespräche zwischen beiden Seiten seien hart, aber sie liefen, erklärte er in einer Videobotschaft aus der Hauptstadt Kiew, die bei Twitter veröffentlicht wurde.
Anders als frühere Verhandlungen erfolgt die Gesprächsrunde am Montag per Video. Es gehe um Frieden, Waffenstillstand, den sofortigen Rückzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantien für die Ukraine und es werde eine "harte Diskussion" sein, schrieb Podoljak. "Obwohl Russland die Unsinnigkeit seiner aggressiven Handlungen realisiert, hat es immer noch eine Einbildung, dass 19 Tage der Gewalt gegen friedliche (ukrainische) Städte die richtige Strategie sind", erklärte er.
Vierte Verhandlungsrunde
Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine am 24. Februar fanden bislang drei Gesprächsrunden im Grenzgebiet von Belarus statt. Dabei ging es vordringlich um die Schaffung von Fluchtkorridoren für Zivilisten.
Selenskyj selbst hatte vor Verhandlungsbeginn darauf gedrängt, die Delegation seines Landes solle sich vor allem für direkte Gespräche zwischen ihm und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einsetzen. "Unsere Delegation hat eine klare Aufgabe - alles zu tun, um ein Treffen der Präsidenten zu ermöglichen", sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Aus dem Kreml hieß es als Reaktion, man werde ein solches Treffen nicht ablehnen, wenn es um "spezifische Fragen" gehe.
Forderung nach Schließung des Luftraums
Der Präsident rief den Westen erneut auf, den Luftraum über der Ukraine zu schließen. "Wenn Sie das nicht tun, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis russische Raketen auf Ihre Gebiete fallen", sagte er in einer Videoansprache.
Die NATO lehnt eine Flugverbotszone ab, um nicht in einen direkten Konflikt mit Russland verwickelt zu werden. Die Ukraine gehe durch die schwerste Bewährungsprobe ihrer Geschichte, sagte Selenskyj.
Russland weitet unterdessen seine Kampfhandlungen immer weiter aus. In Kiew starb ein Mensch beim Beschuss eines Wohnhauses. Der ukrainische Generalstab rechnet zeitnah mit weiteren Angriffen unter anderem auf die Städte Charkiw, Sumy oder auch den Kiewer Vorort Browari, wie es in einer auf Facebook veröffentlichten Stellungnahme heißt.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.