Russland trifft Energieinfrastruktur Stromausfälle in der Ukraine nach Luftangriffen
Russland hat mit einem großangelegten Luftangriff erneut die ukrainische Energieversorgung attackiert. Dadurch kommt es landesweit zu Stromausfällen. Mindestens zwei Menschen sollen verletzt worden sein.
Nach neuen russischen Luftangriffen gegen die Energieinfrastruktur in der Ukraine haben Versorger weitere Stromausfälle angekündigt. Wegen der Schäden durch die russischen Angriffe sei in der gesamten Ukraine mit stundenweisen Ausfällen bei der Versorgung zwischen 14 Uhr und 24 Uhr zu rechnen, teilte der Energiekonzern Ukrenergo mit.
Russland bestätigte laut der Nachrichtenagentur Reuters einen breit angelegten Angriff auf Energieanlagen in der Ukraine. Dabei seien sowohl von Flugzeugen und Schiffen abgefeuerte Langstreckenraketen als auch Drohnen zum Einsatz gekommen. Ziel seien Energieanlagen gewesen, die der Rüstungsproduktion dienten. Auch Munitionslager seien angegriffen worden.
Ukraine meldet zwei Verletzte
Bei den Angriffen wurden nach ukrainischen Angaben in den Gebieten Saporischschja und Lwiw (früher Lemberg) Energieinfrastruktur beschädigt. Zwei Menschen seien im Gebiet Saporischschja verletzt worden, teilte der Energiekonzern Ukrenergo mit. Details zu den Schäden nannte das Unternehmen nicht.
Nach Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte griffen die Russen mit taktischen Bombern und mit Drohnen an. 13 Drohnen und zwölf Raketen seien abgeschossen worden, hieß es. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Ohne Heizung, ohne Wasser
Russland will mit den immer neuen Angriffen auf die Energieinfrastruktur auch die Bevölkerung demoralisieren. Das Stromnetz brach zwar bislang noch nicht komplett zusammen, aber Millionen Ukrainer und Ukrainerinnen saßen ohne Elektrizität und damit auch ohne Heizung und Wasser immer wieder im Dunkeln.
Die Kiewer Wirtschaftshochschule KSE hat in einer Studie Gesamtschäden von bislang umgerechnet 52 Milliarden Euro an der Energieinfrastruktur ermittelt. Besonders betroffen waren demnach Elektrizitätskraftwerke, Stromleitungen und auch Anlagen des Öl- und Gassektors.