Waldbrände in Südeuropa Feuer bedroht Badeort auf Lesbos
In vielen Orten in Südeuropa kämpfen die Feuerwehren weiter gegen Waldbrände. Auf der griechischen Insel Lesbos ist ein Badeort bedroht. Zwei Hotels und Dutzende Häuser mussten geräumt werden.
Auf der griechischen Mittelmeerinsel Lesbos hat ein Waldbrand einen bei Touristen beliebten Badeort erreicht. Zwei Hotels und mehr als 90 Häuser wurden in dem Küstenort Vatera geräumt, wie die Polizei mitteilte. Insgesamt seien 450 Menschen in Sicherheit gebracht worden.
Zuvor hatte die Küstenwache mitgeteilt, sie habe den Strand evakuiert und dabei neun Menschen in Sicherheit gebracht. Mindestens zwei Häuser in Vatera wurden nach Informationen des TV-Senders ERT bei dem Brand zerstört.
Auch in anderen Teilen Griechenlands kämpft die Feuerwehr weiter gegen Waldbrände. Das größte Feuer loderte den dritten Tag in Nordostgriechenland nahe der türkischen Grenze im Nationalpark Dadia, teilte Feuerwehrsprecher Yannis Artopoios mit. Mehr als 320 Feuerwehrleute seien im Einsatz, unterstützt von freiwilligen Helfern. Rund 200 Holzfäller schlugen Brandschneisen in den Wald.
Rauchschwaden an der Küste der Insel Lesbos.
Eine Fläche, so groß wie Stuttgart
Auch in Frankreich sind die Waldbrände weiter eine Bedrohung - vor allem an der Atlantikküste südlich von Bordeaux. In einigen Orten konnten die Einwohnerinnen und Einwohner inzwischen aber wieder in ihre Häuser zurückkehren, wie die zuständige Präfektur auf Twitter mitteilte.
Die vor über einer Woche ausgebrochenen Waldbrände von Landiras und La Teste-de-Buch zerstörten mehr als 20.600 Hektar Land. Das entspricht etwa der Fläche Stuttgarts. Tausende Menschen mussten vorsichtshalber ihre Bleibe verlassen.
Feuer nach Blitzeinschlägen in Südtirol
In Südtirol verursachten Blitzeinschläge bei einem heftigen Gewitter mehrere kleine Waldbrände. Zudem musste die Feuerwehr in der norditalienischen Urlaubsregion wegen umgestürzter Bäume ausrücken. In Naturns stürzte ein Baum auf einem Campingplatz um und streifte ein Wohnmobil, wie die Feuerwehr mitteilte. Verletzt wurde niemand. In Meran fiel ein Baum auf das Schwimmbad eines Hotels. In Vilpian traf ein Blitz Bäume, ein Stück Wald brannte, konnte aber wieder gelöscht werden. Wie in anderen Teilen Europas hat es auch in Südtirol wenig geregnet - die Wälder sind entsprechend ausgetrocknet.
In Slowenien stellen die Waldbrände in einem Karstgebiet die Helfer vor eine besondere Herausforderung. Weil dort noch viele Blindgänger aus dem Ersten Weltkrieg liegen, könnten die Feuerwehrleute nicht in die Tiefen der Wälder vordringen, sagte der slowenische Verteidigungsminister Marjan Sarec. Deshalb erfolge die Brandbekämpfung vornehmlich aus der Luft. Im Isonzo-Tal und in den Julischen Alpen hatten zwischen 1915 und 1918 erbitterte Schlachten zwischen Österreich-Ungarn und Italien getobt. Das damalige Kriegsgebiet liegt heute zum größten Teil im slowenischen Karst.