Einigung zwischen Ukraine und Russland Getreideabkommen um 120 Tage verlängert
Kurz vor dem Auslaufen der Frist ist das Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland verlängert worden. Kiews Infrastrukturminister Kubrakow erklärte, der Vertrag werde 120 Tage gültig sein. UN und Türkei begrüßten den Schritt.
Das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine wird verlängert - um 120 Tage, wie der ukrainische Infrastrukturminister Oleskandr Kubrakow im Online-Dienst Twitter mitteilte. Ein türkischer Regierungsvertreter bestätigte in Istanbul: Das Abkommen, das am Samstag ausgelaufen wäre, werde "unter den aktuellen Bedingungen" fortgesetzt. Nach dem Winter könne es "neue Vereinbarungen" geben.
Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres erklärte die Angaben aus Kiew für korrekt. Er begrüße die Einigung, so Guterres. Er fügte hinzu, die Vereinten Nationen würden sich umfassend dafür einsetzen, dass auch die Hindernisse für russische Nahrungsmittel- und Düngerexporte beseitigt würden. Auf diesen Punkt hatte die Regierung in Moskau bestanden.
Abkommen ermöglicht Ausfuhr von Getreide
Das von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelte Abkommen wäre in der Nacht zum Samstag ausgelaufen. Es wurde am 22. Juli in Istanbul unterzeichnet, um die sichere Ausfuhr von ukrainischem Getreide durch einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer und den Export von russischen Lebens- und Düngemitteln trotz des Krieges zu ermöglichen.
Die Ukraine ist einer der größten Getreideproduzenten der Welt. Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind die Getreideexporte Kiews jedoch stark beeinträchtigt.
Guterres hatte im Vorfeld vor steigenden Nahrungsmittelpreisen gewarnt, falls die Verträge nicht verlängert werden. Das Abkommen sei entscheidend, um der weltweiten Nahrungsmittelkrise zu begegnen, die durch die Invasion Russlands in die Ukraine entstanden ist.
Auch Fachleute hatten die Bedeutung des Abkommens für die weltweite Ernährung betont. Die Agrarmärkte seien durch das Abkommen stabilisiert worden und die Weizenpreise wieder gesunken, sagte die Agarexpertin Marion Jansen bei einer virtuellen Veranstaltung der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Bereits mit Beginn der Verhandlungen seien die weltweiten Preise für Getreide gesunken, sagte Jansen. "Als das Abkommen abgeschlossen wurde, gingen die Preise dann weiter runter."