Putin zum Georgien-Konflikt "Saakaschwili dürfte keinen Staat führen"
Russlands Ministerpräsident Putin hat von der EU eine objektive Bewertung des Kaukasus-Konfliktes gefordert. Menschen wie Georgiens Präsident Saakaschwili dürften keinen Staat führen, sagte er in einem Interview mit der ARD. Er begrüße es, wenn die OSZE Beobachter nach Georgien schicke.
Vor dem EU-Sondergipfel am Montag hat Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin gefordert, dass Brüssel "eine wirklich objektive Bewertung" des Kaukasus-Konfliktes vornehmen soll. In einem Interview mit ARD-Korrespondent Thomas Roth sagte der ehemalige Präsident Russlands, die Reaktion der Europäischen Union sei seinem Land nicht gleichgültig.
Putin bezeichnete Behauptungen als Lüge, wonach Russland nicht allein zum Schutz der Südosseten in Georgien eingegriffen habe und eigentlich Georgiens Präsident Michail Saakaschwili gestürzt werden sollte, um einen Nato-Beitritt der Ex-Sowjetrepublik zu verhindern. Wenn diese Behauptung stimmen würde, so Putin, hätte Russland den Konflikt begonnen. Doch habe Georgien als erstes angegriffen. Menschen wie Saakaschwili dürften seiner Meinung nach keinen Staat führen, sagte der Ministerpräsident. Putin schloss einen Krieg mit der Ukraine um die Krim aus. Die Frage danach sei eine Provokation, sagte er.
Er betonte, dass Russland nicht georgisches Territorium annektieren wolle. Die russischen Truppen würden sich zurückziehen, wenn die richtigen Prinzipien für eine Kontrolle der Lage in Georgien gefunden worden seien. Putin begrüßte es, dass Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) dies übernehmen würden. Russland sei bereit, dabei mitzuarbeiten.