Rekord-Drogenfund Drei Tonnen Kokain vor Neuseelands Küste
Die neuseeländischen Behörden haben mehr als drei Tonnen Kokain beschlagnahmt, die im Pazifik vor dem Inselstaat trieben. Die Drogen hätten auf dem Schwarzmarkt hunderte Millionen Dollar erzielt.
Der neuseeländischen Polizei ist ihr bislang größter Schlag gegen den Rauschgiftschmuggel gelungen: Sie entdeckte 3,5 Tonnen Kokain, die auf einem entlegenen Teil des Pazifiks im Wasser trieben. Das Rauschgift sei von einem südamerikanischen Drogensyndikat dort vermutlich für den Weitertransport nach Australien zwischengelagert worden, teilte der neuseeländische Polizeichef Andrew Coster am Mittwoch mit.
Der Drogenfund vor der Neuseeländischen Küste gilt als größter Schlag der Behörden gegen die organisierte Kriminalität.
Festnahmen habe es zunächst keine gegeben, dennoch sprach Coster von einem schweren Schlag gegen die Rauschgiftkriminalität. Der Schwarzmarktwert des Kokains dürfte nach seinen Angaben bei 500 Millionen Neuseeländischen Dollar liegen. Umgerechnet entspricht die Summe rund 287 Millionen Euro.
"Wir glauben, dass es genug Kokain ist, um den australischen Markt rund ein Jahr zu versorgen, und es ist mehr, als Neuseeland in 30 Jahren verbraucht", erklärte er. Der Fund sei zweifellos ein schwerer finanzieller Schlag für die südamerikanischen Hersteller bis hin zu den Händlern des Produkts, merkte Coster weiter an.
Zufälliger Drogenfund
Das Kokain sei in 81 Paketen an dem Transitpunkt abgeworfen und später von einem neuseeländischen Marineschiff entdeckt worden. Das Schiff hätte man erst kürzlich in den Gewässern stationiert, vermutlich rechneten die Schmuggler nicht mit der Anwesenheit. Coster zufolge arbeiteten Polizei, Zoll und Militär in der im Dezember begonnenen "Operation Hydros" mit internationalen Partnern zusammen, um die Bewegung verdächtiger Seefahrzeuge zu überwachen.
Die Beschlagnahmung sei ein gutes Beispiel dafür, wie weit die organisierte Kriminalität in ihrem globalen Drogenhandel vorgehe, sagte Bill Perry, ein Sprecher des Zolls. "Das zeigt, dass wir in diesem Teil der Welt nicht vom organisierten kriminellen Drogenschmuggel im großen Stil ausgenommen sind."