Suche nach verschollener Boeing Satellit entdeckt mögliche Wrackteile
Sie sind sehr unscharf, aber sie könnten eine Spur sein: Fotos eines chinesischen Satelliten sollen möglicherweise Wrackteile der verschollenen Boeing von Malaysian Airlines zeigen. Jedoch sind die Bilder Tage alt. Warum sie erst jetzt bekannt wurden, ist unklar.
Auch fünf Tage nach dem mysteriösen Verschwinden einer Boeing 777 der Malysian Airlines gibt es von dem Flieger noch keine Spur. Nicht einmal ein genaues Gebiet, wo die Maschine möglicherweise abgestürzt sein könnte, ist bislang bekannt. Eine erste Spur könnten jetzt die Bilder eines chinesischen Satelliten bieten.
Laut einem Bericht der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua sind auf einer Internetseite der Regierung in Peking Aufnahmen aufgetaucht, die womöglich Trümmerteile des Flugzeugs zeigen. Es handelt sich den Angaben zufolge um Satellitenbilder aus dem Seegebiet vor der Südspitze Vietnams, in der Nähe der vorgesehenen Route der Maschine. Sie zeigten "drei verdächtige schwimmende Objekte". Das größte Stück messe etwa 24 mal 22 Meter, hieß es weiter.
Warum erst jetzt?
Die Aufnahmen sind allerdings vom Morgen des 9. März und damit mehrere Tage alt. Warum die Bilder erst jetzt bekannt wurden, ist bislang unklar. Xinhua macht keine Angaben dazu, wann die chinesische Regierung auf die Fotos aufmerksam wurde. Eine offizielle Stellungnahme der Führung in Peking zu dem Bericht gibt es bislang nicht. Die Regierung hatte sich in den vergangenen Tagen mehrfach unzufrieden über das Ausbleiben von konkreten Ergebnissen bei der Suche geäußert. Der größte Teil der 239 Menschen an Bord der Maschine stammt aus China.
Der Chef der malaysischen Luftfahrtbehörde, Datuk Azharuddin Abdul Rahman, erklärte, man sei bislang nicht offiziell von China über die Bilder informiert worden. Er habe davon nur aus den Medien erfahren. Zuvor hatten die malaysischen Behörden ihr Vorgehen bei der Suche nach dem Passagierflugzeug verteidigt. Verteidigungsminister Hishammuddin Hussein sprach von einem noch nie dagewesenen Fall und einer komplizierten Suchaktion, die mehrere Staaten sowie 43 Schiffe und 39 Flugzeuge auf einem Seegebiet von fast 93.000 Quadratkilometern umfasse. Kritik war unter anderem aufgekommen, weil sich die malaysischen Behörden zum Teil widersprochen oder mit ihren Informationen Verwirrung gestiftet hatten.
Hinweise auf mögliche Flugroute
Sollte es sich bei den fotografierten Objekten tatsächlich um Wrackteile der vermissten Maschine handeln, würde das den Ermittlern zumindest einen örtlichen Anhaltspunkt für ihre weiteren Nachforschungen geben. Denn über die Route der Maschine, die am Samstag auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden war, gibt es widersprüchliche Annahmen. Möglicherweise ist das Flugzeug deutlich von seiner Route abgekommen, was die Suche nach Trümmern und letztlich des Flugschreibers massiv erschwert.
Für Verwirrung bei den Ermittlungen hatte auch gesorgt, dass zwei Passagiere mit falschen Pässen an Bord gegangen waren. Es waren Spekulationen über Terroristen aufgekommen. Inzwischen geht die internationale Polizeibehörde Interpol davon aus, dass es sich um Menschenschmuggel gehandelt hat.