Deutsches Rettungsschiff "Eleonore" legt in Sizilien an
Nach einer dramatischen Nacht im Sturm haben mehr als 100 aus dem Mittelmeer geretteten Flüchtlinge wieder Land unter den Füßen. Das deutsche Rettungsschiff "Eleonore" legte am Abend im Hafen von Pozzallo auf Sizillien an.
Italien hat über 130 Flüchtlinge an Land gelassen. Das deutsche Rettungsschiff "Eleonore" legte mit über 100 Migranten an Bord in der sizilianischen Hafenstadt Pozzallo an. Allerdings wurde das Schiff der Organisation Mission Lifeline von den italienischen Behörden beschlagnahmt, wie der Kapitän per Twitter mitteilte. Die Flüchtlinge hatten seit ihrer Rettung vor einer Woche auf engstem Raum auf dem Schiff ausgeharrt. Innenminister Matteo Salvini hatte der Crew die Einfahrt in italienische Gewässer verboten.
Kapitän hatte Notstand ausgerufen
Der deutsche Kapitän Claus-Peter Reisch war zuvor trotz eines Verbots der italienischen Regierung in nationale Gewässer gefahren und hatte nach einem heftigen Gewitter den Notstand ausgerufen. Die Zustände an Bord des nur 46 Quadratmeter großen Schiffs seien nach rund einer Woche auf See nicht mehr tragbar, sagte Reisch. "Die lebensbedrohliche Lage an Bord zwingt mich, den nächsten sicheren Hafen anzulaufen", erklärte er. Der Bürgermeister von Pozzallo, Roberto Ammatuna, werde sie im Hafen erwarten.
Die Crew der "Eleonore" hatte die Flüchtlinge am vergangenen Montag vor der Küste Libyens aus Seenot geborgen. Die meisten der 100 Geretteten stammen nach Angaben der Hilfsorganisation aus dem Sudan. Unter ihnen sind 30 Minderjährige, vier davon sind unter zehn Jahre alt.
Auch Passagiere der "Mare Jonio" an Land
Auch die 31 Migranten an Bord des tagelang blockierten Rettungsschiffs "Mare Jonio" wurden von der italienischen Küstenwache an Land gebracht.Vergangenen Donnerstag hatten die italienischen Behörden wegen schwerer See die Anlandung von Frauen, Kindern und Kranken erlaubt.