Angriffe im Roten Meer US-Militär schießt 14 Drohnen ab
Die US-Marine meldet einen neuen Huthi-Angriff im Roten Meer - 14 Drohnen seien abgefangen worden. Mehrere große Reedereien kündigten an, den wichtigen Suez-Kanal nach den jüngsten Vorfällen zu meiden.
Der Zerstörer "USS Carney" der US-Marine hat im Roten Meer mehrere Drohnen abgeschossen, die nach amerikanischen Angaben aus einem von Huthi-Milizen kontrollierten Gebiet im Jemen gestartet worden sein sollen. Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs teilte mit, am Morgen 14 Drohnen über dem Roten Meer abgefangen zu haben. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben.
Großbritannien meldete ebenfalls den Abschuss einer Drohne. Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps teilte mit, die "HMS Diamond" habe eine "Sea-Viper"-Rakete abgefeuert und eine Drohne zerstört.
Zuletzt hatten die schiitischen Huthi-Milizen im Jemen erklärt, Schiffe jeder Nationalität auf dem Weg nach Israel seien für sie legitime Ziele - so lange, bis der Gazastreifen die benötigten Lebensmittel und Medikamente erhalte. Am Freitag war der Containerfrachter "Al Jasrah" in der Meerenge zwischen dem Jemen und Dschibuti beschossen und beschädigt worden. Die Besatzungsmitglieder blieben laut der Reederei Hapag-Lloyd unverletzt.
Reedereien meiden Suez-Kanal
Mehrere große Reedereien kündigten allerdings als Konsequenz auf den Vorfall an, den Suez-Kanal künftig zu meiden. Dieser liegt im Norden des Roten Meeres und ist für den Transport zwischen Europa und Asien von entscheidender Bedeutung. So wollen die Reedereien Maersk und Hapag-Lloyd nun vorerst keine Schiffe durch den Suezkanal fahren. Ebenso kündigten die weltgrößte Containerreederei MSC und die französische Reederei CMA CGM an, die Route vorerst nicht mehr zu befahren. Einige Schiffe würden stattdessen die längere Route um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas nehmen, so MSC.
Einsatz der deutschen Marine gefordert
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, forderte eine Beteiligung der deutschen Marine an einem multilateralen Einsatz für den freien Seeverkehr. "Wir sollten unterstützen, dass die Marine zusammen mit internationalen Partnern die Schiffe schützt", sagte die FDP-Politikerin. Es sei "folgerichtig, dass sich alle daran beteiligen, die davon abhängig sind, dass ihre Waren durch das Rote Meer geführt werden".
Die Bundesregierung teilte mit, sie prüfe eine Bitte aus den USA um eine Beteiligung der deutschen Marine an einem Einsatz.
Großes Waffenarsenal der Huthi
Die vom Iran unterstützten Huthi verfügen über ein großes Arsenal von Drohnen, Seezielflugkörpern und ballistischen Raketen - trotz internationaler Bemühungen, Waffenlieferungen aus dem Iran zu verhindern. Die Huthi nutzen die Waffen für Angriffe auf die Handelsschifffahrt, aber auch den direkten Beschuss Israels. In den vergangenen Wochen wurden nach US-Angaben mehrfach Flugkörper von US-Kriegsschiffen vernichtet, die Richtung Israel unterwegs waren.