Medienberichte US-Militär in Europa erhöht Alarmbereitschaft
Auf mehreren europäischen Stützpunkten hat das US-Militär offenbar die Bedrohungslage angehoben. US-Medien berichteten, es gebe Hinweise auf eine mögliche Terrorgefahr - Details wollten die Behörden aber nicht nennen.
Auf US-Militärstützpunkten in Deutschland und anderen europäischen Ländern herrscht Medienberichten zufolge erhöhte Alarmbereitschaft wegen Terrorgefahr. Das Pentagon habe auf den Stützpunkten am Wochenende die zweithöchste Sicherheitsstufe namens "Charlie" ausgerufen, berichteten die US-Sender ABC News und CNN unter Berufung auf nicht namentlich genannte Beamte.
Dieser Status gilt nach Angaben der US-Armee, "wenn ein Vorfall eintritt oder nachrichtendienstliche Erkenntnisse vorliegen, die darauf hindeuten, dass eine terroristische Aktion oder ein Angriff auf Personal oder Einrichtungen wahrscheinlich ist". Die höchste Stufe "Delta" wird demnach ausgerufen, wenn ein Terroranschlag erfolgt oder "unmittelbar bevorsteht".
Eucom will keine Details nennen
Das Pentagon erklärte demnach, dass "aufgrund einer Kombination von Faktoren",die sich auf die Sicherheit der in Europa stationierten US-Soldaten und deren Familien auswirken könnten, das US-Kommando in Europa seine Anstrengungen verdoppelt.
Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs (Eucom) mit Sitz in Stuttgart wollte sich auf Nachfrage des Senders CNN nicht zu den spezifischen Schutzvorkehrungen der Streitkräfte äußern. Ein Sprecher sagte demnach jedoch, dass Eucom ständig eine Vielzahl von Faktoren prüfe, die für die Sicherheit des US-Militärs im Ausland von Bedeutung seien. "Im Rahmen dieser Bemühungen ergreifen wir oft zusätzliche Maßnahmen, um die Sicherheit unserer Militärangehörigen zu gewährleisten", so der Sprecher. Details dazu werde man nicht nennen.
Bundesregierung: Gefahr durch Islamismus "anhaltend hoch"
Die Bundesregierung bleibt bei ihrer bisherigen Einschätzung der Sicherheitslage. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, die Gefahr durch Islamismus sei in Deutschland "anhaltend hoch". Die Behörden hätten die Szene fest im Blick, was in den vergangenen Monaten auch zu Festnahmen geführt habe.
Erhöhte Gefahr durch Olympia und Fußball-EM
Europäische Behörden hatten insbesondere vor den Olympischen Spielen in Paris im Juli und während der aktuellen Fußball-Europameisterschaft in Deutschland vor einer potenziellen Terrorgefahr gewarnt.
Bereits zuvor hatten mehrere Länder in Europa, darunter Frankreich, die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen, nachdem Bewaffnete im März in einem Vorort von Moskau bei einem Angriff auf eine Konzerthalle mehr als 140 Menschen getötet hatten. Zu der Tat bekannte sich die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat". Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte nach dem Anschlag in Moskau von einer "akuten" Terrorgefahr auch in Deutschland gesprochen.