Anreicherung von Uran USA beenden Atomgespräche mit Iran
Die USA stellen die Bemühungen um die Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran vorerst ein. Neben den ohnehin stockenden Verhandlungen gebe es dafür aktuelle politische Gründe, sagte der US-Sonderbeauftragte Malley.
Die Vereinigten Staaten wollen sich vorerst nicht mehr um eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran bemühen. Zwar werde die Tür für Verhandlungen offengelassen, aber die US-Regierung werde sich nun auf eine Politik der Sanktionen und des Drucks konzentrieren, sagte der amerikanische Sonderbeauftragte für Iran, Robert Malley.
Er begründete den Kurswechsel mit dem Vorgehen iranischer Sicherheitskräfte gegen regierungskritische Demonstranten und mit dem Verkauf von Kampfdrohnen an Russland. Zudem seien die Verhandlungen nicht vorangekommen: Bei Gesprächen in Wien war monatelang erfolglos nach einem Kompromiss im Streit über das Abkommen gesucht worden.
Malley warnt Iran vor Grenzüberschreitungen
Malley sagte nun: Wenn der Iran mit seinem Atomprogramm neue Grenzen überschreite, werde es darauf eine mit den europäischen Partnern koordinierte Antwort geben. Nach Angaben von Diplomaten wird er sich am Dienstag mit seinen französischen, britischen und deutschen Kollegen abstimmen.
Mit dem Atomabkommen von 2015 zwischen der Islamischen Republik und einer internationalen Gruppe von sechs Staaten wurde die Urananreicherung im Iran begrenzt. Damit sollte die Entwicklung von Atomwaffen erschwert werden. Im Gegenzug wurden Sanktionen gegen den Iran aufgehoben.
IAEA warnt vor iranischer Atomanreicherung
2018 kündigte der damalige US-Präsident Donald Trump einseitig den Vertrag auf und verhängte neue Sanktionen. Der Iran begann daraufhin damit, seine Zusagen nicht mehr einzuhalten. Der jetzige US-Präsident Joe Biden wollte das Atomabkommen ursprünglich wiederbeleben.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) warnte seither wiederholt davor, dass der Iran seine Bemühungen zur Anreichung von Uran vorantreibe. Hoch angereichertes Uran ist ein Grundstoff für Atombomben. Der Iran bestreitet, derartige Absichten zu haben, lässt aber internationale Kontrollen seiner kerntechnischen Anlagen nicht zu.