Oberster Waffenlobyist der USA NRA-Chef LaPierre tritt zurück
Nach mehr als 30 Jahren als Chef der mächtigen US-Waffenlobby NRA tritt Wayne LaPierre von seinem Posten zurück. Der Schritt erfolgt kurz bevor er sich vor Gericht dem Vorwurf der Veruntreuung von NRA-Geldern stellen muss.
Der oberste Waffenlobbyist in den USA, Wayne LaPierre, legt zum Ende des Monats nach gut 30 Jahren an der Spitze des einflussreichen Verbands National Rifle Association (NRA) sein Amt nieder. Die Entscheidung habe gesundheitliche Gründe, aber er werde die NRA in "ihrem Kampf zur Verteidigung der Freiheit" weiterhin leidenschaftlich unterstützen, erklärte der 74-Jährige.
LaPierre ist wegen Veruntreuung angeklagt
Der scheidende Vorsitzende der NRA muss sich ab kommender Woche mit drei weiteren NRA-Verantwortlichen vor Gericht verantworten. Im Bundesstaat New York hatte die dortige Generalstaatsanwältin Letitia James bereits 2020 Anklage gegen sie erhoben. LaPierre wird unter anderem vorgeworfen, Gelder für Luxusreisen veruntreut zu haben.
Die NRA besitzt in den USA gemeinnützigen Status und unterliegt daher besonderen Auflagen für Verwendung der Spenden, Wohltätigkeit und Rechnungslegung. Sie gilt als sehr konservative Organisation mit sehr großem politischem Einfluss. LaPierre leitete die NRA seit 1991.
NRA unterstützt Republikaner mit viel Geld
Von 2000 bis 2012 belief sich die finanzielle Unterstützung der NRA und ihrer Verbündeten aus der Rüstungsindustrie für den US-Kongress und Präsidentenwahlkämpfe auf 80 Millionen Dollar (73 Millionen Euro), wie das Center for Responsive Politics ermittelte.
Im Präsidentenwahlkampf 2016 gab die NRA rund 20 Millionen Dollar für Anzeigen aus, in denen die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton attackiert wurde. 10 Millionen Dollar gab der Verband für Werbung zugunsten des Republikaners Donald Trump aus.