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US-Wahl 2024
Der lange Weg ins Weiße Haus
Am 5. November 2024 finden in den USA Präsidentschafts- und Kongresswahlen statt. Auf dem möglichen Weg ins Weiße Haus müssen sich Bewerberinnen und Bewerber zunächst bei Vorwahlen der Republikaner und Demokraten durchsetzen, um im Sommer von ihren Parteien offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt zu werden.
Vorwahlen nach unterschiedlichen Regeln
Delegiertenstimmen sind der wichtigste Faktor bei den Vorwahlen. Wer als Präsidentschaftskandidat oder -kandidatin nominiert werden will, benötigt die Mehrheit der Delegiertenstimmen auf dem Nominierungsparteitag. Die meisten Delegierten sind durch die Vorwahlen auf einen Bewerber oder eine Bewerberin festgelegt. Jeder Bundesstaat stellt eine bestimmte Zahl von Delegierten. Diese werden auf Basis der Stimmanteile bei den Vorwahlen auf die Bewerber verpflichtet. Hinzu kommt eine kleinere Zahl ungebundener Delegierter - meist Abgeordnete oder Parteifunktionäre.
Je nach Bundesstaat und Partei gilt bei den Vorwahlen ein anderes Verfahren: Primary oder Caucus. Bei Vorwahlen nach dem Primary-Modell geben Bürger des betreffenden Bundesstaats in öffentlichen Wahllokalen am Wahltag ihre Stimme ab. Es handelt sich um eine geheime Wahl, die von den Behörden organisiert wird. Im Wesentlichen sind zwei Varianten verbreitet: Bei "closed primaries" dürfen nur Parteimitglieder oder registrierte Anhänger der jeweiligen Partei ihre Stimme abgeben. An "open primaries" dürfen hingegen alle Wahlberechtigten des betreffenden Bundesstaats teilnehmen.
Bei Vorwahlen nach dem Caucus-Modell treffen sich registrierte Mitglieder und Anhänger der jeweiligen Partei zu einer Wahlversammlung auf lokaler Ebene. Sie diskutieren über die Kandidaten und stimmen dann ab - in vielen Fällen offen. Aus den Einzelergebnissen wird ein Ergebnis für den Bundesstaat errechnet. Daraus ergibt sich die Verteilung der Delegiertenstimmen des Bundesstaates auf die Kandidaten. Vorwahlen nach dem Caucus-Prinzip werden von den Parteien selbst organisiert.
Vom dichten Bewerberfeld zum Duell
Bei den Republikanern hatte sich über Monate hinweg durch zahlreiche Kandidaturen zunächst ein großes Bewerberfeld entwickelt. Da Ex-Präsident Donald Trump aber in vielen Umfragen mit oft großem Vorsprung vorne lag, gab die Mehrheit der Kandidaten bereits vor Beginn der Vorwahlen wieder auf. Weitere schieden nach der ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa aus. Nach dem "Super Tuesday" gab auch Nikki Haley als letzte renommierte Konkurrentin Trumps auf, nachdem sich dieser durch Siege in den allermeisten Bundesstaaten einen sehr großen Vorsprung an Delegiertenstimmen gesichert hatte.
Bei den Demokraten hat Amtsinhaber Joe Biden mit seiner Entscheidung für eine erneute Kandidatur die Weichen gestellt. Aus seiner Partei gibt es keine namhaften Herausforderer, die in den Vorwahlen gegen ihn antreten. In das Rennen gegen die beiden einzigen Mitbewerber ging Biden als Favorit. Obwohl er in den Vorwahlen erwartungsgemäß eine Serie von Siegen verzeichnete, gab es auch erkennbar parteiinterne Widerstände gegen seine Kandidatur, die unter anderem mit seinem hohen Alter begründet werden.
Nach dem Super Tuesday lief dennoch alles auf eine Neuauflage des Duells Biden gegen Trump im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft hinaus.