Katholische Kirche Papst erteilt Laien Stimmrecht bei Bischofssynode
Papst Franziskus hat entschieden, Nichtklerikern in der katholischen Kirche mehr Mitsprache zu ermöglichen. Bislang durften bei den weltweiten Synoden nur Bischöfe sowie das Führungspersonal von Ordensgemeinschaften mitentscheiden.
Bei weltweiten Synoden im Vatikan können künftig auch Frauen und Männer gleichberechtigt mitberaten und abstimmen, die keine Kleriker oder Ordensleute sind. Das teilten die für die aktuelle Weltsynode zuständigen Kardinäle Mario Grech und Jean-Claude Hollerich im Vatikan mit.
Franziskus genehmigte demnach Änderungen an den Normen für die Bischofssynode, ein vatikanisches Gremium, das die Bischöfe der Welt zu regelmäßigen Treffen versammelt. Bislang hatten bei den regelmäßigen Versammlungen in Rom nur Bischöfe sowie das Führungspersonal von Ordensgemeinschaften Stimmrecht.
1965 von Papst Paul VI. geschaffen
Die Weltbischofssynode ist das Organ, in dem das weltweite Bischofskollegium den Papst verbindlich berät. Es wurde 1965 von Papst Paul VI. geschaffen. Die Versammlungen können mit Zweidrittelmehrheit Beschlüsse fassen, die der Papst in einem sogenannten nachsynodalen Schreiben als verbindliche Kirchenlehre übernehmen kann, aber nicht übernehmen muss.
Bislang hatten bei den regelmäßigen Versammlungen in Rom nur Bischöfe sowie das Führungspersonal von Ordensgemeinschaften Stimmrecht. Nach den nun angekündigten Änderungen werden künftig fünf Ordensschwestern zusammen mit fünf Priestern als stimmberechtigte Vertreter der Orden fungieren.
Außerdem hat Franziskus beschlossen, 70 nicht-bischöfliche Mitglieder der Synode zu ernennen. Die Hälfte von ihnen sollen Frauen sein. Auch sie werden ein Stimmrecht haben. Hollerich und Grech betonten bei der Vorstellung der Änderungen, dass die Bischofssynode trotz dieser Neuerungen im kirchenrechtlichen Sinne eine Bischofssynode bleibe.
Die beiden nächsten Bischofssynoden sind für Oktober 2023 und 2024 angesetzt. Bei diesen soll es um das Thema Synodalität gehen. Papst Franziskus hat wiederholt deutlich gemacht, dass er künftig die gesamte Kirche, also auch ungeweihte Katholikinnen und Katholiken, an Beratungen und Entscheidungen der Synoden beteiligen will.