Europawahl 2024
ARD-Wahlarena Das Publikum fragt, die Kandidaten antworten
Am Sonntag wird in Deutschland das Europaparlament gewählt. Drei Tage davor bietet die ARD-Wahlarena Unentschlossenen noch einmal Orientierungshilfe. Acht Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich heute live den Fragen des Publikums.
In der ARD-Wahlarena befragt das Publikum live Politikerinnen und Politiker zu den europapolitischen Themen, die ihm am Herzen liegen.
Im Vorfeld der Sendung konnten sich Zuschauerinnen und Zuschauer mit ihren Fragen bewerben - und davon erreichten die Redaktion eine ganze Menge. Das zeigt: Diese Europawahl treibt die Menschen um.
Krieg und Frieden
Es sind die großen Themen, die Politik und Gesellschaft gleichermaßen beschäftigen. Zum Beispiel die Ukraine. Vor 834 Tagen begann der russische Angriffskrieg.
Bei vielen Zuschauerinnen und Zuschauern wirft das die Frage auf: Was ist mit der europäischen Armee, zu der es schon in den 1950er-Jahren erste Ideen gab? Auch der jüngste ARD-DeutschlandTrend weist das Thema Friedenssicherung als wahlentscheidend aus.
Fragen zu Klima, Wirtschaft und Migrationspolitik
Während bei der Europawahl 2019 das Thema Klima- und Umweltschutz für Wählerinnen und Wähler am wichtigsten war, erwarten sie in der Wahlarena diesmal Antworten auf Fragen wie: Schließen Wirtschaftspolitik und Klimaschutz einander aus oder geht das auch zusammen?
Und: Wie geht es weiter mit der Migrationspolitik? Aber auch: Was hat es mit dem erwarteten Rechtsruck auf sich, über den zuletzt so viel berichtet wurde - würde er sich auf mein Leben auswirken? Und wenn ja: wie?
Daniel Caspary ist für die CDU dabei
Für die CDU wird Daniel Caspary in der Wahlarena Rede und Antwort stehen. Seine Partei konnte bei der vergangenen Europawahl mit 22,6 Prozent der Stimmen die meisten deutschen Sitze im Europaparlament gewinnen.
Der gebürtige Karlsruher tritt zum fünften Mal für das Europäische Parlament an. Als er 2004 erstmals gewählt wurde, gehörte er mit 28 Jahren zu den jüngsten Abgeordneten. Heute ist der 48-Jährige Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament und beschäftigt sich hauptsächlich mit internationaler Handelspolitik.
Terry Reintke tritt für die Grünen an
Terry Reintke wird in der Sendung Antworten für die Grünen geben. Die wurden mit 20,5 Prozent vor fünf Jahren zweitstärkste deutsche Kraft im Europaparlament. Vor zehn Jahren zog Reintke erstmals ins Europäische Parlament ein und war damals mit 27 Jahren die jüngste Abgeordnete.
Bei dieser Wahl ist sie nicht nur Co-Vorsitzende der Grünen/EFA-Fraktion im EU-Parlament, sondern auch Spitzenkandidatin der deutschen Grünen. Gemeinsam mit dem Niederländer Bas Eickhout tritt sie an der Spitze der europäischen Grünen an.
Katarina Barley vertritt die SPD
Die deutschen Sozialdemokraten haben erneut Katarina Barley zu ihrer Spitzenkandidatin gemacht. Die 55-jährige Deutsch-Britin kandidiert zum zweiten Mal in dieser Funktion. 2019 musste sie mit 15,8 Prozent eine schmerzhafte Wahlschlappe für die SPD einstecken - nach 27,3 Prozent im Jahr 2014.
Deshalb steht die SPD bei dieser Europawahl erstmals an dritter Stelle auf dem Stimmzettel. Im Europäischen Parlament sind die Sozialdemokraten aktuell noch zweitstärkste Kraft.
René Aust soll Wogen für die AfD glätten
René Aust vertritt die AfD, die mit elf Prozent bei der letzten Europawahl auf dem vierten Platz in Deutschland landete. Derzeit sitzt er noch im Thüringer Landtag, in den er 2019 mit einem Direktmandat einzog.
Jetzt will er nach Brüssel. Seine Parteispitze in Berlin erwartet von ihm, dass er dort jene Wogen glättet, die der Spitzenkandidat der AfD, Maximilian Krah, zuletzt schlug und die zum Ausschluss der AfD aus der Fraktion Identität und Demokratie (ID) im Europäischen Parlament führten.
Manfred Weber kommt für die CSU
Manfred Weber kommt für die CSU in die ARD-Wahlarena. Seit 2014 ist er Vorsitzender der EVP-Fraktion, der derzeit größten Fraktion im Europäischen Parlament. Die Wahlarena kennt der "mächtigste Bayer Brüssels" bereits, denn in ihr stand er schon vor fünf Jahren - damals noch als Spitzenkandidat für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten.
In Bayern, dem einzigen Bundesland, in dem die CSU gewählt werden kann, holten der heute 51-Jährige und seine Partei bei der vergangenen Europawahl 40,7 Prozent der Stimmen - also umgerechnet 6,3 Prozent bundesweit. Den EU-Spitzenposten bekam er 2019 dennoch nicht.
Martin Schirdewan ist Spitzenkandidat für die Linke
Fragen an die Linke wird Martin Schirdewan beantworten. Der 48-Jährige ist Spitzenkandidat seiner Partei - im Doppelpack mit der Seiteneinsteigerin und Aktivistin Carola Rackete.
Der gebürtige Ost-Berliner ist seit 2017 Mitglied im Europäischen Parlament und seit 2019 mit der Französin Manon Aubry Co-Vorsitzender der Fraktion Die Linke. Bei der Europawahl 2019 kam die Linke auf 5,5 Prozent der Stimmen - ein Ergebnis, das sich in den aktuellen Umfragen nicht mehr spiegelt. Dort liegt die Partei bei drei Prozent.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann tritt für die FDP an
Die Freien Demokraten lassen sich von Marie-Agnes Strack-Zimmermann in dieser Europawahl anführen. Auch Europas liberale Parteienfamilie ALDE hat die 66-Jährige als Spitzenkandidatin nominiert. Bei der vergangenen Europawahl konnte die FDP 5,4 Prozent der Stimmen für sich gewinnen.
Im jüngsten ARD-DeutschlandTrend gaben zuletzt vier Prozent der Befragten an, ihre Stimme den Liberalen geben zu wollen. Wäre es eine Bundestagswahl, wären sie im nächsten Parlament nicht vertreten. Doch bei der Europawahl am Sonntag gibt es keine Sperrklausel.
Fabio De Masi kommt für das BSW
Fabio De Masi ist neben Thomas Geisel einer von zwei Spitzenkandidaten für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Der studierte Ökonom kandidiert bereits zum dritten Mal für das Europäische Parlament.
2009 war seine Kandidatur noch erfolglos - 2014 gelang ihm der Einzug ins Parlament. Damals pendelte er für die Partei Die Linke zwischen Brüssel und Straßburg. Doch vor zwei Jahren trat De Masi aus der Linken aus und 2024 dem BSW bei.
Die Wahlarena, moderiert von Ellen Ehni und Gunnar Breske, läuft heute Abend um 21 Uhr in der ARD.