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faktenfinder-Podcast

Desinformation zur Bundestagswahl Mehrheit befürchtet Beeinflussung

Stand: 06.08.2021 06:01 Uhr

Mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland befürchten, die Bundestagswahl könne durch Desinformation beeinflusst werden. Sie wünschen zudem einen weniger aggressiven Wahlkampf. Zu diesen Ergebnissen kommen Studien, die im faktenfinder-Podcast vorgestellt werden.

Von Patrick Gensing, Redaktion ARD-faktenfinder

Eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger sind neuen Studien zufolge mit Desinformation im Netz konfrontiert und befürchten eine Beeinflussung der Bundestagswahl durch Falschmeldungen. Zu diesen Ergebnissen kommen aktuelle Umfragen.

Im faktenfinder-Podcast der tagesschau berichten die Analysten Helena Schwertheim und Felix Kartte über ihre Untersuchungen zum aktuellen Wahlkampf. Schwertheim ist für das Institut für strategischen Dialog (ISD) tätig, das seit Jahren Analysen und Studien zum Komplex Desinformation vorlegt. Kartte ist Vorsitzender der Initiative Reset, die sich für mehr Demokratie im Netz einsetzt und insbesondere die Mechanismen von großen Netzwerken untersucht.

06.08.2021 04:00 Uhr

Mit Desinformation konfrontiert

Reset hat eine Studie zur Wahrnehmung von Desinformation im Wahlkampf vorgelegt. Im faktenfinder-Podcast der tagesschau berichtet Kartte exklusiv über die Ergebnisse: "Fast 90 Prozent, also neun von zehn Internetnutzern in Deutschland, sagen, dass sie virale Falschinformationen im Netz für ein großes Problem halten für die Gesellschaft." Fast ebenso viele sagen den Ergebnissen zufolge, dass sie auch in jüngerer Zeit Desinformation wahrgenommen hätten, so Kartte. Dies betrifft sowohl Plattformen wie Facebook, aber auch Twitter, YouTube, oder Instagram.

Rund 60 Prozent fürchten den Ergebnissen zufolge, dass solche Falschmeldungen einen Einfluss auf die Bundestagswahl haben könnten.

Helena Schwertheim

Helena Schwertheim vom ISD

Der Analyst betont, mehr als 60 Prozent der befragten Menschen hätten angegeben, sie würden sich einen Wahlkampf wünsche, der weniger aggressiv sei.

Messenger als "Brutstätten der Desinformation"

Schwertheim und das ISD erstellen derzeit eine Analyse, über welche Plattformen und Kanäle besonders viele Falschmeldungen und Hass-Attacken verbreitet werden. Dabei haben die Fachleute dokumentiert, dass sich entsprechende Attacken auf Facebook vor allem gegen die Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock richten - und dass die Bedeutung von Messenger-Diensten insbesondere in der Corona-Pandemie deutlich zugenommen habe. Und auf diesen Kanälen sei der Anteil von Desinformation besonders hoch.

Auch Kartte betont im Gespräch mit Moderator Michail Paweletz, dass die Messenger eine ganz besondere Bedeutung hätten. Sie seien zu einer Brutstätte der Desinformation geworden.

Reschke und Paweletz präsentieren Podcast

Im faktenfinder-Podcast berichten Schwertheim und Kartte ausführlich über ihre Ergebnisse und schätzen ein, inwieweit die Bundestagswahl durch Desinformation beeinflusst werden könnte.

Seit April präsentieren Anja Reschke und tagesschau-Moderator Michail Paweletz den faktenfinder-Podcast im Wechsel. Alle Folgen finden Sie auf tagesschau.de, in der ARD-Audiothek sowie auf vielen Plattformen, die Podcasts anbieten.