BZgA-Studie Alkoholkonsum bei Jugendlichen auf Tiefststand
Der Alkoholkonsum unter Jugendlichen ist nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stark rückläufig. Auch der Tabakkonsum nimmt ab. Es wird allerdings mehr gekifft als früher.
Der regelmäßige Alkoholkonsum bei Jugendlichen ist auf den niedrigsten Stand sei Beginn der Aufzeichnungen gesunken. Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) tranken im vergangenen Jahr 8,7 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen nach eigenen Angaben mindestens einmal pro Woche Alkohol. Im Jahr 2011 waren es rund 14 Prozent und bei der ersten Erhebung im Jahr 1979 noch ein Viertel der Befragten, wie die BZgA mitteilte.
Auch bei den jungen Erwachsenen (18 bis 25 Jahre) ist der langfristige Trend beim regelmäßigen Trinken rückläufig und lag im vergangenen Jahr bei 32 Prozent. Vor zehn Jahren betrug der Anteil gut 40 Prozent und Ende der 1970er-Jahre 66 Prozent.
Weniger Tabak, mehr Cannabis
Auch das Rauchen kommt laut Studie weiter aus der Mode. Der Anteil der jugendlichen Raucherinnen und Raucher sank seit 1997 kontinuierlich von damals 28 auf nun sechs Prozent. 83 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen gaben sogar an, noch nie in ihrem Leben geraucht zu haben. Der Raucher-Anteil bei den jungen Erwachsenen ist langfristig ebenfalls zurückgegangen, stagniert seit 2014 jedoch bei etwa 30 Prozent.
Die Hälfte der 18- bis 25-Jährigen hat mindestens schon einmal Cannabis konsumiert. Das ist der höchste Wert seit den 1970er-Jahren. Bei den Jugendlichen hatten rund neun Prozent der Befragten Cannabis-Erfahrung, den bisherigen Höchststand hatte es hier im Jahr 2004 mit 15 Prozent gegeben.
"Prävention lohnt sich immer"
"Prävention lohnt sich immer - das zeigen die Zahlen beim Alkohol und beim Tabak eindeutig", erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert (SPD). Auch beim Thema Cannabis sei noch wirksamere Prävention nötig. Die kontrollierte Cannabisabgabe an Erwachsene wird es laut Blienert insgesamt leichter machen, "offen und ehrlich über dieses Thema zu sprechen". Er forderte Familien, Schulen und Vereine auf, über die gesundheitlichen Folgen von Alkohol-, Tabak- und Cannabiskonsum aufzuklären.
Die BZgA untersucht regelmäßig den Alkohol-, Tabak- und Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland. Für die repräsentative Studie 2021 wurden den Angaben zufolge zwischen April und Juni 2021 etwa 7000 Menschen im Alter von zwölf bis 25 Jahren telefonisch befragt.