ARD-DeutschlandTrend extra Deutsche finden Versammlungsverbot richtig
95 Prozent der Deutschen finden das Versammlungsverbot zur Corona-Prävention richtig, zeigt der DeutschlandTrend extra. Zugleich steigt die Sorge vor einer Ansteckungsgefahr mit dem Virus.
Eine große Mehrheit von 95 Prozent der Deutschen befürwortet, dass man sich in den kommenden zwei Wochen nur noch in der eigenen häuslichen Gemeinschaft oder mit einer weiteren Person treffen darf. Nur drei Prozent lehnen diese Maßnahme ab. Das hat eine Blitz-Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend heute ergeben.
Aktuell gelten in einzelnen Regionen und Bundesländern bereits weitergehende Ausgangsbeschränkungen, wonach man seine eigene Wohnung nur noch mit triftigen Grund verlassen darf - zum Beispiel zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkauf. Drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass die weitergehenden Beschränkungen für ganz Deutschland gelten sollten.
Corona-Gelassenheit ist vorbei
Die mehrheitliche Gelassenheit im Umgang mit der Ansteckungsgefahr durch das Corona-Virus ist allerdings stark geschrumpft. Vor drei Wochen hatten noch über Dreiviertel der Menschen wenig bis gar keine Angst, dass sie sich selbst oder Mitglieder der Familie mit dem Corona-Virus anstecken. In der Vorwoche waren die Deutschen in der Frage noch gespalten, 51 Prozent machten sich noch weniger große oder kleine Sorgen, 48 Prozent groß bis sehr große Sorgen.
Mittlerweile teilt eine Mehrheit von 55 Prozent die Sorge vor einer Ansteckung. Bei 37 Prozent der Bevölkerung ist die Sorge groß, bei 18 Prozent sogar sehr groß.
Vertrauen in Gesundheitssystem groß
Gleichzeitig ist das Vertrauen in die Arbeit der Gesundheitseinrichtungen hoch, 75 Prozent der Bevölkerung glauben, dass sie die Corona-Epidemie gut bewältigen können (18 Prozent sehr groß; 57 Prozent groß). Bei nur vier Prozent der Bevölkerung ist das Vertrauen klein, bei 19 Prozent ist es weniger groß.
Auch die Zufriedenheit in das aktuelle Krisenmanagement der Bundesregierung ist mit 75 Prozent hoch. 18 Prozent der Wahlberechtigten sind sogar sehr zufrieden mit der Arbeit des Kabinetts. Nur fünf Prozent der Bundesbürger sind mit dem Krisenmanagement gar nicht zufrieden.
Vier von zehn Berufsaktiven in Sorge
Die Sorge um die persönliche wirtschaftliche Entwicklung hingegen ist bislang überschaubar: Bei knapp zwei Dritteln der Gesamtbevölkerung ist die Angst weniger groß (63 Prozent) bis klein (28 Prozent). Bei den 18- bis 64-Jährigen, der sogenannten berufsaktiven Gruppe, sorgen sich jedoch vier von zehn Menschen um die eigene wirtschaftliche Entwicklung.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/ Dual Frame
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)***
Fallzahl: 1006 Befragte
Erhebungszeitraum: 23. März 2020
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen
Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: Infratest dimap
* bei einem Anteilswert von fünf Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent