Corona-Pandemie So funktioniert die Warn-App
Auf der Corona-Warn-App ruhen große Hoffnungen im Kampf gegen die Pandemie. Wie sie funktioniert, auf welchen Handys sie geladen werden kann und welche Daten erhoben werden - ein Überblick.
Von Dominik Lauck, tagesschau.de
Weshalb werden so viele Hoffnungen in die App gesetzt?
Die Corona-Warn-App soll den Weg aus der Krise in die Normalität ebnen. Sie soll dabei helfen, die Infektionsketten frühzeitig zu erkennen und zu durchbrechen. Aktuell bemühen sich die Mitarbeiter der Gesundheitsämter, Infektionsketten nachzuverfolgen. Mit der App könnte das automatisiert und damit viel schneller und genauer geschehen. Nutzer können umgehend gewarnt werden, wenn sie sich neben infizierten Personen aufgehalten hatten.
In mehreren Schritten wird erklärt, wie die App funktioniert - die Datenübermittlung muss selbst aktiviert werden. Anhand der gesammelten Daten wird die persönliche Risikostufe für eine Infektion ermittelt.
Wie funktioniert die Corona-Warn-App?
Die App erfasst, welche Smartphones einander nahe gekommen sind. Dazu tauschen die Geräte via Bluetooth zufällig erzeugte Krypto-Schlüssel aus. Diese Schlüssel werden in Abständen von 250 Millisekunden verschickt - also vier Mal pro Sekunde. Auf Basis der Signalstärke wird dabei die Entfernung geschätzt.
Wird ein Nutzer positiv auf Covid-19 getestet, kann er das Testergebnis in der App teilen, damit Nutzer, die sich in seiner Nähe aufgehalten hatten, informiert werden. Infizierte werden ausdrücklich gefragt, ob sie das Ergebnis zur Kontakt-Nachverfolgung teilen wollen. Alternativ zu der digitalen Übertragung steht eine Validierung über ein Call-Center der Telekom zur Verfügung. Alle 24 Stunden überprüft die App, ob man mit einer Person Kontakt hatte, die sich als infiziert in der App eingetragen hat.
Funktioniert die App auch im Hintergrund?
Sie soll eigentlich im Hintergrund funktionieren. Allerdings haben die Entwickler eingeräumt, dass es Probleme mit der Hintergrundaktualisierung gab. Dabei fand teilweise über viele Tage keine Kontaktüberprüfung statt. Die Probleme sollen "als Zwischenlösung" mit der Version 1.1.2 behoben sein. Allerdings ist das noch nicht erwiesen. Um sicher zu gehen, dass die App tatsächlich funktioniert, ist es ratsam, alle 24 Stunden die App aufzurufen.
Wie kann ich sehen, ob die App bei mir funktioniert?
In den Einstellungen Ihres Smartphones können Sie sehen, ob die Kontaktüberprüfung reibungslos funktioniert oder Lücken aufweist. Dazu sind folgende Schritte nötig:
Android-Smartphones:
Einstellungen -> Google -> COVID-19-Benachrichtigungen an
iPhone:
Einstellungen -> Datenschutz -> Health -> COVID-19-Kontaktprotokoll -> Kontaktüberprüfungen
Warum dauerte es mit der deutschen App so lange?
Ursprünglich wollte die Bundesregierung bereits Mitte April eine solche Contact-Tracing-App auf den Markt bringen, um die Kontakte von Infizierten schnell nachverfolgen zu können. Ein Streit über die Art und Weise der Speicherung, der letztlich die Abkehr vom zunächst favorisierten zentralen Ansatz zur Folge hatte, sowie Unklarheiten bei den Zuständigkeiten führten jedoch zu Verzögerungen.
Die App selbst ist nach Einschätzung von Linus Neumann vom Chaos Computer Club auch keine Kleinigkeit. Angesichts der komplett neuen Technologie und der Absicht, dass die App in kurzer Zeit auf den meisten Smartphones installiert werden soll, spricht er gegenüber tagesschau.de von einem "Mammutprojekt, wie es die Menschheit noch nicht gesehen hat".
Wie sicher ist die App gegen Fehlalarme?
Da die Bluetooth-Technik nicht für das Messen von Abständen entwickelt wurde, wird es sicherlich auch Fehlalarme geben. Ein Problem bei der Technologie ist, dass die Smartphones nicht erkennen, wenn zwischen zwei Nutzern eine Glasscheibe ist und sie sich gar nicht gegenseitig anstecken können. Genauso gehen Bluetooth-Signale nicht durch Wasser - dadurch können sich zwei Telefone möglicherweise nicht sehen, wenn menschliche Körper dazwischen sind. Daher verweisen selbst die Entwickler darauf, dass die App nur einen begrenzten Beitrag zur Normalisierung liefern kann. Sie ist keine Wunderwaffe. Wer sich und andere vor einer Infektion schützen will, sollte auch mit der App Abstand wahren und eine Maske tragen.
Was geschieht mit den Daten?
Die App wertet keine Geo-Daten aus und übermittelt keine Ortsinformationen. Es erfolge auch kein Versand und keine Speicherung von personenbezogenen Daten, versichern die Entwickler. Die anonymisierten Daten der Kontakte werden nicht zentral gespeichert, sondern dezentral auf dem jeweiligen Smartphone. Der Abgleich, ob man einer infizierten Person begegnet ist, geschieht lokal auf dem Mobiltelefon. "Es verlassen keine Daten zum Abgleich das Handy", so die Entwickler. Nur die anonymisierte Liste wird zentral gespeichert und von den Smartphones regelmäßig abgerufen, um mögliche problematische Begegnungen zu identifizieren.
Nach Angaben der Bundesregierung werden "selbstverständlich die hohen EU-Standards zum Schutz des Individuums eingehalten". Die Datenverarbeitung stehe "voll und ganz im Einklang mit der EU-Datenschutz-Grundverordnung und den Rechtsvorschriften zum Schutz der Privatsphäre in der elektronischen Kommunikation".
Hat die App noch andere Funktionen?
Ja, die App dient nicht nur dem Aufspüren von infektionsträchtigen Begegnungssituationen, sondern bietet auch die Möglichkeit, Testergebnisse digital zu übertragen. In der App können Anwender einen QR-Code scannen, den sie vom Arzt oder dem Labor erhalten, um dann das Resultat eines Corona-Tests in der Anwendung übermittelt zu bekommen und anzuzeigen.
Ist mit der App Missbrauch möglich?
Dass jemand infiziert ist, erfährt die App ausschließlich dadurch, dass positiv getestete Nutzer das selbst in der App eintragen. Um falsche Meldungen zu verhindern, soll das nur mit der Verifikation durch einen Code vom Gesundheitsamt möglich sein.
Wer hat die App entwickelt?
Die Corona-Warn-App des Bundes wurde federführend von der Deutschen Telekom und dem Software-Konzern SAP entwickelt. Die Fraunhofer-Gesellschaft und das Helmholtz-Zentrum CISPA haben sie dabei beraten. Bei den Tests zur Bedienung der App half #GesundZusammen mit. Hierbei handelt es sich um eine Allianz europäischer Technologieunternehmen, die aktiv dazu beitragen möchte, Covid-19 mit digitalen Lösungen einzudämmen.
Ist der Programmcode einsehbar?
Ja, die Entwickler haben den kompletten Programmcode offengelegt - auf der Entwickler-Plattform GitHub. Sie legten großen Wert drauf, die Tracing-App möglichst transparent zu entwickeln. Auf ihrer Webseite gehen die Entwickler auch auf spezielle Fragen ein, etwa welche Nebenbedingungen die Bundesregierung gestellt hatte, warum die Plattform GitHub ausgewählt wurde oder ob die Offenlegung des Quellcodes eine Sicherheitsgefahr darstellt.
Kann man mit der App heimlich überwacht werden?
Nein, das ist quasi ausgeschlossen. Bei etlichen Analysen des Quell-Codes wurden keine Hintertüren oder andere Anomalien entdeckt. Die App wird auch nicht durch die Betriebssysteme von Google und Apple automatisch aktiviert. Der Austausch der anonymisierten Kontakt-IDs via Bluetooth findet nur dann statt, wenn man die Corona-Warn-App freiwillig installiert und dem Datenaustausch aktiv zustimmt.
Welche Rolle spielten Google und Apple?
Mehr als 99 Prozent aller mobilen Geräte laufen mit dem Google-Betriebssystem Android oder iOS von Apple. Die beiden Tech-Giganten entwickelten gemeinsam eine Technologie, mit der erkennbar ist, wie lange und auf welcher Entfernung zwei Handys nebeneinander waren. Außerdem kümmerten sie sich um Erzeugung, Austausch und Abgleich der Krypto-Schlüssel.
"Sie haben damit die technische Grundlage geschaffen", sagte SAP-Sprecher Hilmar Schepp im Gespräch mit tagesschau.de. Nach Einschätzung von CCC-Sprecher Neumann kommt an dieser Technologie kein Land vorbei: "Ich halte es nicht für möglich, ohne den Apple-/Google-Ansatz eine App zu entwickeln, die funktional im Hintergrund läuft und die notwendige Verbreitung erreicht."
Was sagen die Datenschützer?
Der Bundesbeauftragte für Datenschutz, Ulrich Kelber, äußerte sich positiv. Die App mache einen soliden Eindruck, sagte er der "Saarbrücker Zeitung". Kelber mahnte jedoch an, dass die Datenschutzfolgeabschätzung bis zum Start der App öffentlich sein sollte, um in der Bevölkerung Vertrauen und Akzeptanz zu schaffen.
Der IT-Dienstleister TÜV Informationstechnik teilte mit, die App werde stabil und sicher laufen, ohne die Anwender auszuspionieren. Das habe eine Prüfung ergeben, die man im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik unternommen habe, sagte TÜV-IT-Chef Dirk Kretzschmar. Unbefugte könnten keine Daten abgreifen. "Die Anwender müssen keine Angst vor Überwachung haben." Die Entwickler hätten auch sichergestellt, dass niemand über die App Zugriff auf andere Daten bekomme.
Frühe Versionen der App seien noch instabil gewesen, sagte Kretzschmar. "Die Tester hatten zum Schluss aber ein sehr positives Bild, weil inzwischen alles sehr stabil läuft. Sie waren auch ziemlich begeistert davon, wie schnell und in welcher Qualität die Entwickler auf noch entdeckte Schwachstellen reagiert haben."
Hannes Federrath, der Präsident der Gesellschaft für Informatik, lobte, dass die Daten nur dezentral gespeichert werden: "Aus Datenschutzsicht ist der dezentrale Ansatz vorzuziehen", sagte Federrath tagesschau.de, auch wenn der zentrale Ansatz wahrscheinlich effektiver gewesen wäre.
Wann wird die App ein Erfolg?
Nach einer Studie der Universität Oxford kann die Corona-Epidemie gestoppt werden, wenn 60 Prozent der Bevölkerung eine solche App verwenden und ihren Empfehlungen folgen. Allerdings gehen die Wissenschaftler davon aus, dass auch bei einer Nutzungsrate von 15 Prozent schon positive Auswirkungen spürbar sind.
Auch nach Einschätzung der Bundesregierung wäre sie schon bei vergleichsweise wenig Nutzern sinnvoll. "Das ist nicht so, dass sie gar nichts bringt, wenn nur wenige mitmachen. Sondern jeder, der zusätzlich mitmacht, ist eine Hilfe, um Kontaktketten nachzuverfolgen", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer.
Wie viele Menschen wollen die App nutzen?
Laut ARD-DeutschlandTrend von Anfang Juni würden 42 Prozent der Befragten eine Warn-App auf dem eigenen Smartphone nutzen, 39 Prozent hingegen nicht. Jeder sechste Deutsche (16 Prozent) sagt, er besitze kein Handy oder Smartphone. Unter den Menschen, die eine Nutzung der App ablehnen, begründet knapp die Hälfte (45 Prozent) dies mit Datenschutz, Überwachung oder Persönlichkeitsrechten. 13 Prozent meinen, eine solche App funktioniere nicht, bringe nichts oder sie halten andere Maßnahmen für besser.
In Deutschland gibt es nach Schätzungen von Marktforschern derzeit nur eine App, die von mehr als 60 Prozent genutzt wird: WhatsApp, sonst keine andere Anwendung.
Laut RKI wurde die App in den ersten acht Tagen 12,6 Millionen Mal heruntergeladen. Das entspricht einem Anteil von etwa 15 Prozent der Bevölkerung. Bei diesem Wert zeigt die App laut Forschern der Uni Oxford bereits Wirkung.
Gibt es Anreize, die App zu nutzen?
Spezielle Anreize, die App zu installieren oder zu verwenden, soll es nicht geben. "Wenn der Bürger den Eindruck hat, da wird mit einem Speck gewedelt, dann werden nicht ausreichend viele mitmachen", sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer. Zuvor hatte der EU-Politiker Axel Voss (CDU) vorgeschlagen, Nutzer der Warn-App sollten mehr Freiheiten bekommen als diejenigen, die sie nicht herunterladen. Unionsfraktionsvize Thorsten Frei schlug gar einen finanziellen Anreiz in Form eines Steuerbonus vor.
Ist eine gesetzliche Regelung notwendig?
Die Bundesregierung hält ein Gesetz für nicht notwendig. "Da es sich um eine freiwillige App handelt, die Menschen warnen kann und so dabei hilft, dass sich Bürgerinnen und Bürger frühzeitig testen lassen, wird in Grundrechte gerade nicht eingegriffen", erklärte sie auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen. Ohne einen solchen Eingriff bedürfe es auch keiner gesetzlichen Regelung.
Die vier Justizminister und -senatoren der Grünen in den Bundesländern bestehen jedoch darauf, den Einsatz der App per Gesetz zu regeln. So müsse sichergestellt werden, dass die App lediglich auf freiwilliger Basis eingesetzt werden dürfe, heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier.
Auch Linkspartei und der Deutsche Caritasverband fordern ein Gesetz. Es solle den Missbrauch der App ausschließen, ihren Einsatz befristen und so ihre Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen, argumentieren sie.
Kann der Arbeitgeber die App-Nutzung anordnen?
Eine bloße Anweisung des Arbeitgebers ist wohl nicht möglich, da sie zu "gewissen Eingriffen in das Persönlichkeitsrecht führen" könnte, sagt Datenschutzexperte Ingemar Kartheuser von der Anwaltskanzlei Linklaters. Sein Rat: "Es sollten Betriebsvereinbarungen oder individuelle Vereinbarungen mit Mitarbeitern getroffen werden, die den Umgang mit der App regeln."
Was kostet die App?
Die Corona-Warn-App wird Nutzern kostenlos zum Download angeboten. Die Entwicklung kostete rund 20 Millionen Euro. Dazu kommen Betriebskosten in Höhe von 2,5 bis 3,5 Millionen Euro monatlich, heißt es in Regierungskreisen. Der Großteil davon entfällt auf den Betrieb von zwei Hotlines bei der Deutschen Telekom. Dort können sich Anwender bei der Installation und dem Eintrag eines positiven Testergebnisses in die App helfen lassen.
Wie unterscheidet sich die deutsche App von denen in anderen Ländern?
Apps in asiatischen Ländern wie China, Singapur, Südkorea oder Indien erfüllen nicht die deutschen Datenschutzanforderungen, weil sie beispielsweise die Nutzer bloßstellen oder durch die Analyse der GPS-Signale ein Bewegungsprofil erstellen können. Die App in Frankreich ähnelt dem Ansatz in Deutschland, besteht aber auf einer zentralen Speicherung der Kontaktdaten. Andere Länder wie die Schweiz oder Österreich folgen nun wie Deutschland dem Ansatz von Apple und Google und können dadurch auch die technischen Schnittstellen (APIs) der Tech-Konzerne nutzen.
Wie sind die Erfahrungen anderer Länder mit Corona-Apps?
Weltweit hatten alle frühen Corona-Apps einen großen Schwachpunkt, bis Apple und Google Ende Mai ihre Smartphone-Schnittstellen verfügbar gemacht hatten: Auf iPhones musste die App im Vordergrund laufen, um automatisiert über Bluetooth den Abstand zu anderen Handys zu messen. Das ist bei der deutschen App nicht nötig.
Zu den App-Vorreitern gehörte Australien. "COVIDSafe" wurde von sechs Millionen Australiern heruntergeladen, was einem Drittel aller Smartphone-Besitzer entspricht. Es gab Verständigungsprobleme zwischen Apple- und Android-Smartphones, außerdem war die Bluetooth-Technik nicht immer präzise genug. Deshalb gilt die App dort als Flop.
Singapur setzte schon früh auf die App "Trace Together". Bis Anfang Juni haben in dem 5,7 Millionen-Einwohner-Stadtstaat eineinhalb Millionen Singapurer die App heruntergeladen. Dabei weiß die Regierung, wem die erfassten Mobiltelefone gehören. Wer in Quarantäne ist, muss beispielsweise durch spontan abgefragte Handy-Fotos seiner Umgebung nachweisen, dass er sich auch tatsächlich in seiner Wohnung aufhält. Auf ähnliche Art wird auch in Taiwan die Quarantäne überwacht. In Südkorea und Indien wird sogar die Nachbarschaft informiert, sobald jemand infiziert ist.
Ist die App auch im Ausland nutzbar?
Kanzleramtsminister Helge Braun rechnet damit, dass die Corona-Warn-App noch vor der Hauptreisezeit auch in anderen Ländern nutzbar sein wird. "Wir denken, dass wir zum Beispiel Österreich, Schweiz, Italien noch vor der großen Sommerhauptreisezeit anbinden können, weil die ein sehr ähnliches Konzept verfolgen wie wir", sagte Braun im BR. Schwieriger sei es etwa mit Frankreich: "Dort werden die Daten an den Staat weitergegeben und wir müssen natürlich sicherstellen, dass durch den Kontaktaustausch, den wir zwischen Apps zweier Länder haben, nicht ein niedriges Datenschutzniveau entsteht."
Nachbarstaaten wie die Niederlande, die Schweiz und Österreich setzen wie Deutschland auf das Konzept einer dezentralen Speicherung der anonymisierten Kontaktdaten auf den Smartphones selbst. Frankreich hingegen hat sich für eine zentrale Speicherung der Kontaktdaten entschieden und von dem technischen Konzept von Google und Apple abgegrenzt.
Auf welchen Smartphones kann die App installiert werden?
Beim iPhone muss das Betriebssystem iOS 13.5 installiert sein. Das wird für Geräte ab dem iPhone 6s oder dem iPhone SE bereit gestellt. Ältere Modelle, wie das iPhone 5 oder 6, sind aktuell nicht mehr kompatibel, aber wohl in Kürze. Denn mit iOS 12.5 hat Apple Mitte Dezember die Grundlage gelegt, dass die App auch auf älteren Modellen läuft. Die entsprechende Bluetooth-Funktion muss dann noch aktiviert werden. iPhone-Nutzer können die App hier im App-Store laden.
Die Corona-Warn-App wird in den App Stores von Apple und Google zum Download bereit gestellt. iPhone-Besitzer müssen jedoch das neueste Betriebssystem auf ihrem Handy installiert haben, um die App nutzen zu können.
Bei Android-Handys ist die Lage etwas unübersichtlicher. Hier muss zum einen Bluetooth LE unterstützt werden. Das ist ab Android 6 der Fall - diese Version wurde Ende 2015 veröffentlicht.
Zum anderen müssen aber auch die Google Play Services laufen, weil der Konzern die Schnittstellen nicht über Android selbst zu Verfügung stellt, sondern über diese Google-Dienste. Besitzer von Android-Handys können die App hier im Google-Play-Store laden.
Eine Gruppe von freien Programmierern veröffentlichte mittlerweile die App für Android-Smartphones in einer alternativen Fassung für Geräte ohne Google-Dienste. Damit kann die Anwendung auch auf Handys laufen, die nicht über die sonst eigentlich notwendigen Google Play Services verfügen. Dazu gehören etwa die neusten Huawei-Smartphones aus China, die wegen der Boykottmaßnahmen der US-Regierung zwangsweise ohne Google-Dienste auskommen müssen und Geräte wie das Fairphone 3 mit dem alternativen Betriebssystem /e/, bei dem freiwillig auf Google Play Services verzichtet wird. Die Variante ist im freien App-Store F-Droid erhältlich und heißt "Corona Contact Tracing Germany", um Namenskonflikte zu vermeiden. Sie läuft auf allen Android-Versionen ab Version 6 aufwärts.
Entleert sich die Batterie mit der App schneller?
Die Entwickler versprechen, dass sich der Akku nicht schneller entlädt. "Die App verwendet die energieeffiziente Bluetooth-Technologie BLE", erläutert SAP-Sprecher Schepp. BLE steht für Bluetooth Low Energy (zu deutsch: geringer Strombedarf). "Anders als bei der Bluetooth-Technologie, die bei drahtlosen Kopfhörern oder externen Lautsprecherboxen verwendet wird, hat das de facto keine Auswirkungen auf den Akku." Ob das Versprechen gehalten werden kann, wird die Praxis zeigen.